Der Taufstein gehört noch zum Original-Inventar aus der Erbauungszeit der Kirche 1507-1518. Er wird wie folgt beschrieben: "Taufstein, aus Rochlitzer Stein (Porphyr), mit viereckigem Fuße und achteckiger Cuppa mit Halbkreiswulsten umlegt. Entartete Arbeit von Anfang des 16.Jahrhunderts. In einem der Cuppafelder das Zeichen des Meisters, in vier Feldern das Kreuzzeichen mit Schildern, zwei sind mit kleineren Schilden versehen. Taufbecken aus Zinn, aus dem Jahre 1701 stammend. (Quelle: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, anno 1890).
Bis in die sechziger Jahre des 19.Jahrhunderts hatte der Taufstein noch einen hölzernen, tempelartigen Aufsatz mit Engelsfiguren, von denen jede in einem Buche eine auf die Taufe bezügliche Ermahnung hielt. Dieser, sicher aus der ersten Erneuerungszeit (17.Jahrhundert) der Kirche stammend, wird zu Altar und Kanzel gepaßt haben. Wegen seiner reichen Ausstattung durch Sprüche und in künstlerischer Weise ist es sehr zu bedauern, daß man ihn - allerdings der unbequemen Handhabung wegen - beseitigt hat. Es ist nicht einmal bekannt, wo er hingekommen ist. Einer der von ihm erhaltenen Sprüche ist der oberhalb des Taufsteines an der Wand angeschriebene. Auch ist, um die auf ihm plastisch dargestellt gewesene Taufe Christi durch Johannes festzuhalten, dem durchlauchtigsten Kirchenpatron, der ein Altarfenster zu stiften geruhte, der Vorschlag für diesen Gegenstand der Bemalung gemacht und von ihm auch gnädigst in Ausfürhung gebracht worden. Vor der Vergessenheit möge auch folgender Vers auf jenem Taufstein geschützt werden: "Du Volk, das du verkaufet bist Und deinen Gott erkennst, Auch nach dem Namen Jesu Christ Dich und die Deinen nennst, Nimms wohl in Acht und denke dran Wie viel dir Gutes sei getan Am Tage deiner Tauf." (Überlieferung aus der Umbauzeit 1903/04 durch Pfarrer Redlich)
(Stand: Dezember 2015)