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Marienstatue um 1450
Aus dem 15.Jahrhundert stammt eine geschnitzte Madonna, welche vermutl. 1903/04 bei den Sanierungsarbeiten wiederentdeckt wurde, nachdem sie lange als verschollen galt. Seit der Wiederentdeckung ziert sie eine Wand der Sakristei. Im Jahre 1922 sah Dr.phil. Bachmann, Leiter des sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, die beschädigte große, hölzerne Marienfigur in der hiesigen Sakristei. Er veranlasste den Ortspfarrer, diese Figur zur Begutachtung und Imprägnierung (gegen Holzwurm) ins Landesamt zu bringen. Das Urteil der Sachverständigen lautete: Diese Marienfigur ist eine vortreffliche gotische Arbeit etwa aus der Mitte des 15.Jahrhunderts (etwa 1450). Die Figur fand dann wieder ihre würdige Aufstellung in der Sakristei. Dieses Schnitzwerk stammt entweder aus der hölzernen Vorgängerkirche oder wurde wie viele andere Reliquien in Schönburgischen Kirchen von Anna von Schönburg, der Erbauerin der hiesigen Kirche, gestiftet (Siehe hierzu den Beitrag zu Anna von Schönburg) und könnte das Ziel der Wallfahrer gewesen sein. Zur Wallfahrt selbst sind dem Autor gesicherte Dokumente unbekannt. Es kann also durchaus sein, daß die Vorgängerkirche eine schlichte, einfache, hölzerne Dorfkirche war. Die Wallfahrt selbst kann durchaus erst von Anna von Schönburg durch Überlassen wertvoller Reliquien gestiftet worden sein. Sie war seit 1480 bis 1525 im Besitz Ziegelheims, erst als Leibgedinge, später als Teil ihres zugewiesenen Witwensitzes.
(Stand: Oktober 2018)
Foto rechts: © Bildarchiv Foto Marburg / Foto: Gaasch, Uwe