Hauptmenü
Wer war Anna "Gratiosa"?
Ihr Titel lautet: Die Edle Frau, Frau Anna, verwitwete Frau von Schönburg zu Glauchau und Waldenburg, geborene Gräfin von Rieneck. Selbst unterschrieb sie Dokumente so: "Anna von Schonburgk geborn von Rieneck Fraw Zu Glauchaw, Witwe". Sie war von 1489 bis 1512 Regentin über die Schönburgischen Herrschaften Glauchau und Waldenburg. Sie regierte für ihre minderjährigen Söhne Wolf und Ernst II. unter Obervormundschaft Herzog Albrechts von Sachsen und unter Aufsicht ihres Bruders Graf Reinhart von Rieneck und ihres Schwagers Graf Siegmund II., der Jüngere von Gleichen-
Die Bilder zeigen links oben den östlichen Abschlußstein des Ziegelheimer Kirchen-
(Stand: Januarr 2023)
1428 -
1435 -
1445 -
1460 -
1461 -
1463 -
1465 -
1479 -
1480 -
1481 -
1482 -
1484 -
1488 -
1489 -
1512 -
1522 -
1525 -
1529 -
1533 -
1534 -
1535 -
(Stand: Oktober 2018)
Anna „Gratiosa" von Schönburg, Herrin zu Glauchau und Waldenburg, geborene Burggräfin von Rieneck
-
Als langjährige Regentin (bis 1512) in den Schönburger Herrschaften bekanntgeworden, junge Witwe ihres 1489 in Flandern gefallenen Gemahls Ernst (I.) von Schönburg und Vormund ihrer Kinder Anna, Elisabeth, Wolf (I.), Ernst (II.) und Margarethe, gilt sie als eine wichtige Ahnfrau des Glauchauer und Waldenburger Gesamthauses der Schönburger. In ihrer Kindheit in Lohr und Aschaffenburg wurde sie streng katholisch erzogen, der Wallfahrtsort Mariabuchen befand sich in Heimatnähe, der Vater stand in Diensten des Mainzer Erzbischofs und ihr Halbbruder Graf Thomas von Rieneck ging als Domgraf von Köln in die Geschichte ein. Anna wurde mir erst durch die Erforschung der Ziegelheimer St.Marien Wallfahrtskirche bekannt. Ihr Wappen ziert gegenüber dem Abschlußstein von 1518 das Deckengewölbe des Kirchenschiffes. 1480 wurden Dorfschaft und Vorwerk Ziegelheim der jungen Anna als Leibgedinge übertragen. Bereits 1479 hatten die Väter von Ernst I. und Anna die Ehe ausgehandelt. Für Ziegelheim begann eine selten stabile Zeit. Bis zu ihrem Tod 1525 verblieb Ziegelheim persönlicher Besitz von Anna – ganze 45 Jahre! Diese Zeit nutzte sie zum Kirchenbau, welcher bereits in den 1480er Jahren begonnen haben muß, was Analysen von Deckenbalken-
Die große Frage stellt sich nun nach dem Verbleib von Anna`s Gebeinen nach ihrem Tod 1525. Viele Jahre war ich auf Spurensuche, besuchte Orte und durchforstete alle auffindbaren schriftlichen Quellen. Heute kann ich sagen – eine abschließende Lösung des Rätsels ist nicht möglich. Das Grab kann nicht mehr gefunden werden. Was es aber gibt, sind Indizien, die nach Geringswalde führen.
Geringswalde
Was spricht dafür: seit 1233 war Kloster Geringswalde die Familiengrablege aller Schönburger. Lediglich einzelne, wie z.B. Ernst I. von Schönburg fanden den Weg aus der Ferne nicht zurück. Ernsts Überführung aus Flandern war zu jener Zeit nicht machbar – obwohl sein testamentarischer Wunsch die Beisetzung bei den Ahnen in Geringswalde war. Die Besonderheit des Klosters ist tatsächlich seine Funktion – es wurde nicht in kirchlichem Auftrag gebaut und diente auch nicht der Missionierung. Nein, es wurde von den Schönburgern ausschließlich als zentrale Grablege aller Familienangehörigen gestiftet, deren Einflußbereich sich zu dieser Zeit auf die Rochlitzer Pflege konzentrierte. 300 Jahre beteten die Nonnen für das Seelenheil der Schönburger und kümmerten sich um die Grabstätten. Dazu war das Kloster reich mit Ländereien und Abgaben beschenkt worden. Eine solche Einrichtung diente auch der Repräsentation, der Darstellung eigener Macht und Unabhängigkeit – gerade gegenüber Sachsen. Nach dem Tode Ernst II. von Schönburg 1534 wurden die Schönburger Lande unter seinen 3 Söhnen geteilt (Erbvergleiche 1553 und 1556). Einzig Geringswalde wurde gemeinschaftlich weiterverwaltet. Erst 1538 fand in den herzoglich-
Was spricht dagegen: Es sind keine Nachrichten über die Beisetzung von Anna in Geringswalde überliefert.
Aber: Geringswalde wurde 1547 und im 30jährigen Krieg mehrfach zerstört, die Peste rottete den Ort mehrfach fast aus. So geriet die Grablege langsam in Vergessenheit. Erst um 1737 fand man bei Ausgrabungen auf dem ehemal. Klostergelände Kellerreste und viele Stücke von Grabplatten. 6 konnten abgezeichnet werden, weil sie fast komplett waren. Die meisten waren aber nur noch Trümmerteile, viele waren als Mauersteine verarbeitet worden. Es kann also nichts ausgeschlossen werden. Für mich ist Kloster Geringswalde die Nummer 1 des wahrscheinlichsten Grabstandortes.
(Stand: Januar 2023)
In Anna`s Heimatschloß in Lohr am Main fand am 7.Juni 1460 die Vermählung ihrer Eltern statt. Das Wandgemälde im Schloß zeigt noch heute die "Liebesheirat" zwischen Graf Philipp II. (der Jüngere) von Rieneck und Freifrau Margarete von Eppstein-
(Stand: Januar 2023)