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"Das große Uhlmanns-
Es wurde im Jahre 1736 begonnen und schließt im Jahre 1837 -
Vermutlich seit Beginn der kommunalen Selbstverwaltung im Februar 1839 befindet sich dieses Büchlein auschließlich in Privathand und wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Der Autor hat dieses Werk vor einigen Jahren transkriptiert, das heißt, aus der alten deutschen Handschrift (Currentschrift) in die heutige lateinische Schrift übertragen.
In insgesamt 105 Artikeln wird das Gemeindeleben, die Gesetzgebung, die Bräuche, Steuerbeträge, ... im 17. und 18. Jahrhundert dokumentiert.
Die Inhalte betreffen dabei nicht ausschließlich Uhlmannsdorf, sondern den gesamten Commun-
Das besondere: Dieses Büchlein ist der einzige und älteste Nachweis über den Bau der Ziegelheimer Kirche und ebenso über die älteste Feuerspritze der Gemeinde.
Viel Spaß beim studieren -
Alles zur Ehre Gottes.
Freundlich geliebtester mit Nachbar,
In den Hohen Reichs-
Respective Cabinets-
Pfleget Mann über Wichtige und große Sachen
zu Tractiern, alß Wir stets die Ehre gottes
befördert, sein Sprich-
in guten Flor Zu bringen sind, Ihm wie dem
Land und unterthanen heilsame gesetze und
gute ordnungen zu geben seye, auch daselbe
Vor allen feindlichen Invasionen und einfällen
Zu beschützen, und der gleichen, Ja eine Jeg-
liche Stadt hat ihre gesetzliche Constitutiones,
auf welches sich ihre Nahrung und bür-
ger Recht gründet, Alßdem Extendiret
sichs auch auf andere Zünfte, und Dorff-
gemeinden, denen selben ist auch Ver gönnet
und zu gelaßen Von Gott und ihrer Christl.
Obrigkeit Von Alters her, daß sie zu ihrer
Gemeinde Tractiern Möge, so weit ihre
Schranken gehen, damit daß böse Ver-
Hindert, daß gute aber Zur Ehre Gottes
befördert Werde, damit es in einer Ge-
meinde Erbar und Ordentlich Zu gehen
Möge, es haben auch die Gemeinden Macht
Von ihrer Christl. Obrigkeit bekommen, so Jemand
unter ihnen sich fügen Willig, unbändig, u.
Halß starrig erweißet, und nicht thun
will wie es geboten ist in Göttl. Und
Weltlichen gesetzen, nehmlich er entheiligt
Muthwillig ohne unterlaß den Tag des Herrn,
er legte sich aufs Mausen, er Wär ein gro-
ber Zänker, und dergl. solche Leute mit einer
Zu gelaßenen Buße nicht Zu Verschonen, wie
es Jedes ortes brauch und Herkommen es
mit sich bringet, denn es muß es ein jeder so
machen daß mann in Ruhe und Friede bey-
sammen Leben kann, denn eines einigen
Bösen Menschen Wegen straffet Gott daher
Zu Weilen eine gantze Gemeinde, Wie an
Achan zu sehen ist, was dieser Dieb der Ge-
meinde Gottes Vor Herzeleit und Noth hat
Verursachet kann man schon im 5 buch Mos. am -
und daß 27.Capitel des fünften Buch Mos.
im 17.vers Verflucht seien solchen gar,
der seines Nächsten Güther oder gräntzen
Schmählert, daher hat eine Christl. Gemeinde
Ursache, der obrigkeit aus gesandte befehle
Zu Vollstrecken und gebührende nach zu
Kommen, Alß Zum Exempel die Feuerord,
da muß eine Gemeinde selbst Zu sehen wie es
ihre mit Nachbarn haben, ob die Feuer-
stätte tüchtig oder nicht, daß hat die Ge-
meinde Macht selbige ein Zuschlagen, ehe ein Un-
glück er gehet, denn eine obrigkeit kan
nicht wißen was in Jeden Hauße pasiret
und also in allen dingen, und Wenn eine
gemeinde ihre Macht und Buse Vollstrecket
hat, an einen solchen mit Nachbar, folget
aber keine beßerung, so übergiebt sie solche
ihrer Vorgesetzten obrigkeit, Zur Willkührlichen
Bestraffung, und also in allen Sachen, es
hat auch dieselbe Niemahls die Hülfe Ver-
saget, der sel. Mann Lutherus saget in seinen
Schriften, wenn keine obrig keit wäre, so dürfte
Niemand Zum Fenster hinaus sehen, der nicht
Zum Wenigsten eine Eiserne Haube aufm Haubt
hätte, darum hat Gott Hohe-
geordnet die Bösen im Zaum Zu halten, es ist fast
kein Mensche der nicht einen Höheren und ihme
Zu gebieten habenden Herrn über sich habe, welche
so dann auch, bey itzigen Lieblosen Zeiten höchst
Von Nöthen sein Will, da die alte Teutsche auf-
richtigkeit, bey Vielen in eine Falsch-
Verschmitzte, heuchlerische Betrügerey sich
Ver Wandelt hat, darum hat die Erbare u.
Christliche Gemeinde allhier Zu Uhlmans-
Dorff gelegen heit bekommen, da seit der
Schwedischen Invasion 1706 alles bey uns
will bund unter einander gehen, streit Hän-
del und allerhand Wieder Wärtigkeiten ent-
stehen, dieses Neue Buch an Zu schaffen, und so Viel
Möglich unserer alten Lieben Vorfahren
Sitten, und gebräuche Hinein Zu schreiben,
den Nachkommen Zum Besten, Jedoch der Gemein-
de Neu anordneten nützlichen fernere gute
ordnungen und satzung nichts entnommen,
weil daß alte sonst im Sand der Vergeß-
enheit gerathen könde, Wie es sonst auch heist
die folgende Zeit verändert Viel. und hier-
mit sey im Nahmen Gottes der anfang gemacht.
Anno 1736.
den 30 Augustii.
1.)
Wer daß würkliche Comando hat, heißen Wir einen
gemeinde-
Der kömbt an dieses dienst, Wenn ihm die Reihe
herum betrifft, Jedoch hat ein Pferdte bauer oder
anspanner daß dorffrichter dinst ein gantzes,
die andern aber Jeder nur ein halbes Jahr Zu Ver-
richten, und Wird ihm übergeben Von den aus ge-
diendten, Vorrigen, dorffrichter, im Nahmen gottes
und dar gereichten gemeinde Stabes und Viel
glück wünschen, der Meisten an Wesenden, dieses
geschieht an den beyden Kühr, oder hohen gemeinde
Tagen Johannis, oder Andreas, seine Verrichtung
ist, daß er die Gemeinde Zusammenberuffet,
derselben Vorträgt so etwas Von der Obrig-
keit befohlen wird, an Zinßen, und
Steuern, oder was hirher gehöret, daß
Soldaten Wesen bestellen, Geld ein nehmen,
so die Gemeinde Zu ihren Bedürffnüßen
Zusammen leget, und ihre Schulden be-
zahlen, und berechnen, die Vorfallenden
Mängel-
durch ordentliche gespräche alles Vortra-
gen laßen, darmit Wege u. stege, Waßer-
läuffte, Zäune, und steine, born brücke
und Jedes in seiner richtigkeit erhalten
Wird, So ein gemeinde Bier beliebet Wird,
daß seine besorgen, Wie es Von alters her
üblich auf uns ist bracht worden; auch
hat sonst ein Jeder gemeinde Richter der
Gemeinde müßen daß gerichte hegen,
Wenn er sein Amt nieder geleget hat
ist aber Bey Mannes gedenken, Von der
Gemeinde geändert worden, daß es der
soll hegen, Welcher es Von einen andern
ab gedünget hat.
2.)
Es befindet sich auch Hier ein Angießer,
der die gemeinde Kanne und Nößel bey
sich hat, deßen Amt ist, daß er soll Nebst
andern angießern, aus der gemeinde Ziegel-
heim, und Arnsdorff, auf ihnen beliebigen
tage und Zeit, auf einen Wege Wo daß
Bier nach Hauße getragen Wird, auf Zu
paßen, einen Krug bey sich habend, so offt Je-
mand Bier Holet, dasselbe in ihren bey sich
habenden Krug um Meßen, so es richtig ist,
müßen sie den Bothen daß Bier Wieder
geben, Wenn es aber Zu Wenig befunden
würde, Trincken die drey angießer solches
aus, und senden den Boten Wieder in die
Schencke, der Wirth ist Befugt, umsonst,
daß Verlangte Bier Zu er setzen, oder
auf dieser drey Zeugen obrig Keitlichen
Sententz ge Wärttig sein; es ist aber daß
angießen Lange unterlaßen Worden,
Von Wegen daß ein Mann in Ziegelheim
Barthel Mandelstatt genandt, nicht mit
gehen Wollen, weil er ein Spielmann War,
und ein Schuhmacher, die Meisten Wirthe seine
Freunde u. ge Vattern, bey denen er auf-
Warttete, und fürchte sich Vor ihrer un-
gemach, Mann Weiß gewiß, daß es im
Jahr 1686 noch recht üblich ge wesen ist,
ist auch Keiner loß gelaßen Worden,
der des Jahrs nicht ein, oder zweymahl
angießen helffen, so sie sich deßen ge-
wegert haben, sind sie Von dießer Gemein-
de gebüßet Worden, sind Leute Vor Handen
die es alles noch Wißen Zu be Zeugen,
sonst soll der Angießer daß gefäße
Ver Wahren, Reine Halten, die Kanne alle-
Zeit aufs gemeinde Bier bringen, auch
Wieder mit Zu Hauße Nehmen, Zu Andre-
as über geben, und einen andern bestellen laßen.
3.)
Wie die Gemeinde Zusammen geruffen
Wird.
Dieses geschieht ordentlich, auch außerordentlich
Ordentlich wird des Abends Vorherr in Jedes
Hauß gesagt, Ihr solt Morgen früh mit der
Sonne im Gemein hause sein; so bald mann
früh kann daß gold er Kennen Wird der
anfang gemacht, und die Rüge heraus
gegeben, Wer nicht da ist giebt auf Jede
Heraus gegebene gespräche so er Ver-
säumet hat ein Pfennig Zur Buße,
ein ungehorsamer der nicht Komen Will
muß ein groschen, auch nach beschaffenheit
der Sache noch mehr geben, ferner Wird
auch außer-
en, Wenn geschwinde Was Vor fällt, und
sich nicht Verschieben läst, da heists ihr
solt den Boten nach gleich ins gemein
hauß Kom men, auch Wohl bey der Buße,
es Kommen aber Von der Buße los, die-
jenigen so Vor einen un Verhofften gebote
nicht daheime sein, sonst sagt Mann es
endschuldiegen 3 stücke, un Verschiebliche
Herrn geschäffte, Ehren Wercke, und
Kranckheiten, und der gleichen ist Keine
erlaubnis mehr; Vor deßen Hieß mann Vor-
Mittags, Vorirgen Tags, ehe die Leute Weg gingen.
4.)
Die Vir Hohen Kühr gemeinde Tage.
Der Erste ist Walburgis, und da muß Jeder Nach-
bar Persönlich erscheinen, oder einen groschen geben,
oder Zwey, oder mehr Häuser Hat, muß Von den
übrigen an diesen 4 Kühr gemeinden alle Zeit
auch einen groschen geben, es Wär auch, daß in ein-
nem Hause Kein Haus Wirth Wäre, so gildt die
Frau, wie auch ein Stieff Vater, der muß aber
das Nachbar Recht angenomen haben, auf den
Erben, an diesen Ersten Hohen gemeinde Tage, Werden
Die Wege besehen, Wo sie den Winter über Ver-
dorben sind, müßen selbe Wieder gebeßert
Werden, damit Einheimische, und Frembde Von
einen dorffe Zum andern fort Kommen Können
Wie auch die Zäunne, die Bach, der Born, die
stege, und alles, da Wird's den jenigen an befohlen
dem es Zu Kömbt, daß sie beßern müßen, auch
Was sonst Vor fält, daß Mann nicht alles
specifice Melden kann, Ver richtet die Gemeinde
mit, denn diese Hohe Gemeinde tage sein an
statt der 4 Quartale, und steht Beim dorff-
richter, ob er an Jeden diesen tage, 3 tage Zu-
Vor, oder 3 tage hernach will laßen Zusam-
Men gehen, es Kähme denn Was anders
drein, so Weiß auch Jeder Nachbar schon die
Zeit, und achtet sich darnach,
Der Andere ist Zu Johannis, da Werden die
Feuerstätte besehen, da Werden Zwey in Jedes
Hauß gesand Zu sehen Wie der Backoffen,
die Küche und Feuer Mäuer aussehen, Mann
hat sich eben auch um die Kachelöffen Zu be Küm-
mern, es Wird aber nicht Leichte der Nechste
Nachbar mit hinein gesand, aus Sorge er
möchts die fehler Verschweigen, oder möchte
ungunst Von seinem Nachbar haben, auch Darf
der Hauß Wirth nicht ins Hauß gehen,
Biß die Zwey ihre Besichtigung Ver richtet
Haben, und Wieder Heraus sind, Nachdem nun
die Gemeinde dieses Vollendet hat, geht Mann
Wieder ins Gemeinde Hauß, da muß ein Jeder
An Zeigen ob er Was Mangelhaftes hat gesehen
daß die Gemeinde Weitere Verfügung thun
kann,
Der dritte Kühr tag ist an dem Kirchweyh
Donnerstage, da Werden die Feuerstäte Wie-
der Besehen, der Herren Zinß und anderes
Restierende be Zahlt, und was etwa sonst
noch Vor fält, mit Ver richtet.
Der Vierte tag ist Zu Andreas, da tractiret
Die Gemeinde etwa mit dem Manne der im
gemeinde Hause ist, und überlästs selben nach
Beyden Blieben noch ein Jahr, oder aber
einem andern, es Wird ein ander angieß-
er gesetzet, daß die Wirthe richtig Bier-
maaß geben sollen, Wo sie anders ihr amt
recht Ver richten Wie oben Gedacht Worde,
es werden auch öffters an diesen tage neue
Dorff richter gesetzet, und anderes mehr.
5.)
Mit was Vor Ceremonien einer daß Nachbar
recht über Kömbt:
Wenn jemand sich an giebt der ein Hauß oder guth
ge Kaufft, oder er Erbet hat, und ist desendwe-
gen Vor der Obrigkeit ge Wesen, und be gehrt
Nachbar Zu Werden, dem saget der dorffrichter,
Wenn er sich Will Nachbarlich Ver halten, den
Inn Wohnern allen Schaden helffen Verhüten, den
Kleinen, Wie den großen, den Reichen Wie den
Armen, den öbertsen Wie den innersten, und sich so
Verhalten Was recht und Christlich ist, nach dem
Er mit entblösten Haupte mit Ja antwortte
so sagt ihm der dorffrichter daß Nachbar recht
Zu, im Nahmen Gottes des Vaters, Gottes des Soh-
nes, und Gottes des Heil. Geistes amen. Dafür
hat er in die Gemeinde Zu er legen so Viel auf deß-
en Hauße Einlage Vor deßen ge Wesen ist, und
im alten Gemeinde Büchlein Beschrieben ist.
6.)
Vom Hauß ge noßen.
Wenn jmandt einen Hauß genoßen ein nehme
Will, so muß ers Erst in der Gemeinde Mel-
den, und fragen, ob die Gemeinde etwas daran
aus Zu setzen habe, Wenn nun die Person un-
Tadelhafftig ist, so muß der Hauß herr Bür-
ge Werden, und an ge loben Beim dorffrichter
und der Hauß genoß giebt 16 Pfennige. Be siehe Num.
38. fol. 52 und 53.
7.)
Von den Affter ge meinden.
Eine Affter gemeinde Wird gehalten Zum
Neuen Jahre,
Eine andere 14 tage Nach Walburgü da an
der Gemeinde ge arbeitet Wird.
Eine auch Zu Faßnachten. Wie auch
Eine Vor der Erndte, so auch etwas Vorfält,
daß in die Gemeinde gehöret, daß Weyden-
Hauen und dergleichen.
8.)
Wenn Jmand die Gemeinde läst Zu samen
gehen.
Wenn Was Vor Gehet, daß die Gemeinde ausser-
ordentlich Zu sammen Beruffen Wird, Wenn es
eine nicht Viel würdige Sache ist so hat Von
alters Her die Gemeinde müßen 16 Pfennige
haben, es hats der Ver Klagende, oder nach Be-
schaffen heit der an Klagende Parth geben müßen,
entstehet aber Büße die über die 16 Pfennige sein, so
bleiben jene Weg.
9.)
Von den Gesprächen
Der Gemein richter giebt durch einen Nachbar
gespräche an die Gemeinde, Von allen dingen
daß die Gemeinde schlüßig Wird Wie jdes Zu hal-
ten sey, da denn ein schluß endl. er folgen muß,
alß-
theil ist, nach selben geschieht der Aus spruch, denn
es gildt in der Nach bar schafft einer so Viel alß der
andere, in gemeinde Sachen Giebt einer Wie der
andere, haben auch den nutzen Zugleich, Vor
etlichen Jahren Redete Niemand ins gespräche,
sie bieten denn um erlaubnüs.
10.)
Vom Graben auf der Gemeinde.
Im Vorriegen Secuto et Wa itzo Vor 40 Jahren
War eine feine ordnung die War scharff,
also daß Wenn eine Frau Vor die jungen
Gänse einen raasen aus stach, sie denselben
Wenn er ab ge Weydet Ward, Wieder ins loch-
legen mußte oder sich der buße be sorgen
damit Keine löcher auf den dorffe Würden,
deßgleichen hat die Gemeinde nicht Zu geben
ist auch Biß hero so gehalten Worden, daß
nicht einjdweder nach seinen gefallen hat
Dürffen auffgraben Wo er Will, und die
Fuß-
sollen Wenn mann Was aus Zu schütten braucht
bey der Gemeinde fragen, es Wird auch
erlaubt, und sein jmmer örter Wo sichs
schicket, es muß aber alle Zeit Wieder eben
gemacht Werden, anders Wenns Jmanden
Zu Wieder ist sind sie in der Buße.
11.)
Vom Ziegen auf der Gemeinde.
Es sind die Ziegen auf der Gemeinde mit
Zu hüten, Nie gestattet Worden, sondern
alle Jahr Ver bothen Worden, es ist Viel mahl
geschehen, daß sie die jungen Weyden um
und um gescheelet haben, Werden selten
auf den Naasen freßen, sondern Zwacken
alle Zweiglein an den Zäunen abe, und thun
den Leuten Schaden und Verdrießlich Keit,
ist alle Zeit bey Buße geboten Worden, die
Alten hielten scharff darüber.
12.)
Vom Zäunen,
Zu Walburgis sollen alle Zäune gut gemacht
sein, deß Wegen Werden sie besehen, findet sich
aber fehler, so Wird's scharff ge bothen daher
selbe in 3 tagen bey darauff ge setzter Buße
müßen Zu gemacht sein.
13.)
Vom Gemeinde Borne.
Dieser Lieget in Hannß Vogels Felde, gegen
Arns dorff Zu, Weyland Vor 30 biß 40 Jahren
War Kein reines Brunnen Waßer in
dieser Gemeinde alß dieses, seit der Zeit,
da Mann anfing 1700 Zu schreiben, sind
Börne in den Gärtten, u. Höffen ge macht
Worden, und sind Zur selben Zeit alle Leute
im dorffe nach diesen Borne ge Kommen,
so daß im Mittage Viel mahl 2,3 biß 4 Küh-
Hirtten Zusammen Kahmen, es gehen drey
ordentliche Wege dar Zu, 1.) Vom ochsengar-
ten, in den Müthen und gärtten durch,
2.) beym Kraut gärtten nach dem Felde Zu,
3.) an den öbersten Hauße, bey der Niedern
Schenke über dasiege stiegel, Zwischen
den Uhlmanns dörffer, und Schenck-
Wirths Felde am Reine hinaus, Anno 1686
ist dieser born Von grund aus neu ge-
mauert Worden, 1734 ist er forne anders,
und daß loch er höhet Worden, auch eine
Rinne ein geleget Worden, Zu beßerer
fegung derselben, da er im Jahr 2 biß
dreymahl aus gegoßen, und Renoviret
Weren muß, Welches nach der reihe ge-
schehen muß, und eine aparte geldte dar Zu
Vor handen ist, mit Eysernen Reiffen, Wenn
der Born graben gereinigt Wird, so Wirfft
Mann den Schlamm auff Beyde seiten biß
Zu dem Bach, es ist auch an Zu führen das es
ehemals, den 8.October 1693 eine Gerichts-
besichtigung einiger jrrungen Halben ist
angestellet Worden, und Lautet der Bescheid
also: den 8.october, Anno 1693.
Erscheinet die sämbtl. Ein Wohner Zu Uhls-
dorff, und beschweren sich über Christoph Vogel
daß derselbe den Fahr Weg Zu ihren Gemeinde-
born Ver sperren Wollte, bitten umb besichti-
gung. Hierauff ist solcher streitiger
Ort besichtiget Worden, und darauff
folgende Weißung geschehen.
1.
Der Fahr Weg Von Hannß Müllers Jun-
gartten und Gatter an, soll in der brei-
te Wie er itzo ist 5 1/2 Ellen breit blei-
ben.
2.
Hinten aber an der Hole Wo der Zaun
aus gehet, soll Vogel eben so Viel Feldt
liegen laßen, daß mann eine Kähr
nehmen könne.
3.
Die Kirschbäume beym brunn, Weile
solche alt, und den grösten Streit Zeit-
hero Ver ursachet haben, sollen Weg ge-
hauen, und daß Holtz dar Von Zwischen
der Gemeinde und Vogeln, in 2 gleiche
theile Ver theilet Werden.
4.
Daß Graß so bey solchen Brunn umb
und umb Wächset bleibet Vogeln alleine.
er muß aber auch-
5.
den Fußsteig Von solchen born gegen
arns dorff noch ferner liegen laßen.
Welches geschehen ut fupza.
Peter Graff.
14.)
Vom Kirch-
Dieser Kirch Weg gehet itzo 1736 Zwischen Micha-
el Zeißigs, Weyland Mich. Marschalls, und Hannß
Pfeyls in Thirgartten Feldern nauf, hier muß
ich der Nach kommen Wegen Melden, Wie mir
und andern, Vor 30 biß 40 Jahren Viele AltVä-
ter, und Mütter glaub Würdig ofte, er Zehlet ha-
ben. daß auff beyden Seiten des Kirch Weges
große Tannen, u. ander Holtz ge standen, das
Wenn die Leute mit den Laternen Winters Zeit
sehr früh in die Kirche gegangen Wären, es recht
fürchterlich anZusehen ge Wesen, die Kirche sey
Vor dem Langen Holtze nur ein Wenig her Vor-
ge gangen, ich Will deren dreye nennen
die es selber gesehen, und derZeit mit den
leuten durchs holtz ge gangen sind.
1. Mattheus Sparschuh ein Nachbar und Inn Wohner
Zu uhlmannsd. ein handbauer, anDer Bach beim
öbern teiche, an der Kleinen Seite.
2. Martin Hertsch Nachbar u. Inn Wohner auch all-
da, oben gegen der Nieder Schencke, auf der
großen Seite, ein Hand bauer.
3. Und Dorothea; Weyland Michael Vogels NAchbars
u. Inn Wohners in Uhlm. ein Gärtner, Zu-
rück gelaßne Wittbe, gegen den Ochsen Gartten
über, auff der Großen Seite. uhr alte leute,
die im 30-
gestanden hatten, deme, u. Viel andern Wohl
Zu glauben War; Nachgehends aber, ist
dieses Holtz gegen Hinder uhlmannsdorff Zu alles
aus geroden Worden, u. Von der damahligen
Herrschafft, den Unter thanen ein geräumet,
alß nun Künfftig die Besitzer des Kirchberges
den Predigt Weg jmmer geschmähelert haben,
und Niemand beßern ge Wolt, daß die leute
übel fort Kommen Können, und aber Hier sehr
Viel Passiret Wird, bate emk. die Gemeinde
eine Gerichtliche Besichtigung aus, und sind
Sechs Steine mitten am Wege Hinan gesetzet
Worden. die gerichtliche Registratur lautet alß,
Dato den 18.May Anno 1687 hat die Gemein-
de Zu Uhlmanns dorff mit denen Gerichten
Die Reinsteine auf den Kirch Weg Zwischen
Michael Marschalln und Hannß Pfeiln ge-
setzet, und ist bey dem ersten und untersten
Stein der Weg 10 Ellen und Vierthalb Virtel
gemeßen Worden, bey dem ander Stein
11 Ellen, bey den Dritten, und Vierten 9 Ellen
und bey den Fünfften auch 9 Ellen, bey
den Letzten und Obersten Stein aber
7 Ellen und anderthalb Virtel.
Welches Zur Nachricht Hierein Ver Zeichnet
Worden. Geschehen im Jahr und Tag
Wie oben. laut Kleines gemeinde buchs
de Anno 1695.
Weil aber diese Bereinigung bey ge dachten
Michael Marschall soh übel auf genommen
Worden, und immer in den Weg ge ackert
hat, so Klagte die Gemeinde bey ihren da-
mahls Vor gesetzten Herrn Gerichts Dierector
D.Redeln, wie Mich. Marschall den Weg Wie-
der Gebühr immer schmähler machte, und
gar nicht beßern Wollte, so, daß alte Leute
Zur Kirchen, die Jugend Zur Schule sehr übel
fort Kom men Könten, so hat derselbe in
Person die Zweyte Gerichtl. Besichtigung
ge halten, und Nach ge setzten bescheit er-
theilet, Welcher also Lautet:
den 29.November 1703
abschiedt
In irrigen Sachen der Gemeinde Zu Uhlmanns-
dorff Klägers an einen, entgegen und Wieder
Michael Marschalln bekl. andern theils, wird
Von den hochgräffl. Schönburgsch. ambte Stein fol-
gender Bescheid ge geben: Weil sich bey der be-
sichtigung Befunden daß bekl. Michael Marschall
über gebühr in den Gemeine Uhlmannßdörffer
Weg geackerth, und aber Versprochen, solchen Weg
dafür in guter Beßerung Zu halten, alß ist
ihn Vor itzo daß streiffe Feld so er über gebühr
besäet, Zu genutzen nach ge laßen Worden
doch bescheidentl. und also, daß es bey der Vorigen
Bereinung und der da mahls befundern
breite, aller dings Ver blei bet, und Er dies-
falleß bey Ver meydung der Straffe die Gemein-
de jeder Zeit Klag loß halt, und ihnen
für das jenige so er über gebühr bestel-
let, den Weg Jeder Zeit in Guter beßer-
ung halten, ohne einiges Recht, und ge-
rechtig Keit daraus Zu machen. und für
ietzo die Ambts und Gerichts gebühren abfüh-
ret. Ziegelheim den 29. November 1703.
Redel …
15.)
Vom Gemeinde Berge.
Anno 1733 Zu Walburgis hat die gemeinde
Be liebetden Wüsten und ungeschlachten
Berg aus Zu Meßen und ab Zu schreiten,
so Viel theile, alß Nachbarn sind ge macht,
es ist einen Jden sein theil ge Worden,
durch daß Looß, nach dem es troffen hat,
damit dieses Land auch etwas nutzen möge
in dem er Zeit hero Niemanden Viel ge-
nutzet hat, Weil sichs mercken lässt, das
daß Brenn Holtz an theils orten sich finden
will, über dieses, Kann auch an orten Bäume
gebauet Werden, grätz+ Böthe, und graß ist
auch Zu ge brauchen, nach eines Jder Belieben,
die Vieh trifft oben auf der ebne Behält eine
gute Breite, und ist ein Jder Ver bunden
sein Fleckgen mit einen guten und tichten
Zaune Zu Ver Wahren, daß nicht ihme selber,
oder andern Schaden geschieht, hat die Ge-
meinde 5 Groschen Buße darauf gesetzet.
16.)
Vom an Bau der Neuen Häuser.
Georg Walthers Lehn Schein ist datirt den 4. october
1724. nach dem es der hiesige Amtmann Pistorius erst be-
sichtiget hat, und Wieder der Gemeinde Willen und
Wißen, der hiesige Gerichts Schöppe Sebastian Dorn-
bergk, muste unter deßen in der gerichts stube bey
den Acten und Büchern bleiben, deß Wegen
erhub die gemeinde Klage, und darauf erhielt
die Gemeinde 2 Königl. gn. Rescripta, datirt
den 9. December 1724 und den 23. April 1725.
der j. allergn. befehl lautet also:
Friedrich Augustus, König in Pohlen, und
Churfürst Zu Sachsen usw.
Liebe getreue: Was die Gemeinde Zu Uhlmannsdorff
Wegen des George Walthern Zum auff Bau angeWie-
senen Plazes Vor Beschwerden führen, auch dar-
neben aller unter thänigst bitten, solches ersehet ihr
aus dem bey schluße mit mehrern. Wor auf hier-
mit unser Begehren, ihr Wollet Samuel Heinrichs
Herres Von Schönburg nach gelaßene Lehns Erben
Krafft dieses, daß sie die Supplicanten hier un-
ter also fort Billigen dingen nach Klag loß stel-
len, oder da sie et Was er hebliches dar Wie-
der ein Zu Wenden hätten, auch solches Von Zeit der
Insinuation an, längstens 3 Wochen bey 5 Thaler
Straffe an Zeigen sollen, förderlichst bet Deute
auch uns so dann da Von euren allergehor-
samsten Bericht, mit Beyfügung derer Acten
er statten, und deßen Abgang denen selben Bey-
eben mäßiger Straffe Zu Beobachtung ihrer
Noth durfft Wißend machen, und Wie es geschehen
umb ständlich ad Acta Registeriren laßen.
daran geschiht Unser Meinung Datum dresden
am 9. December 1724.
August Beyer,
Joh. Theodoric Cramer
An Ambtmann und Ambts
Adjunctum Zu Zwickau
Wider Hoch Gräffliche Be-
Johann Heinrich Bürkers
richt folget hinten
und Johann Christian Klügeln Folium 115
Der 2. aller gnädigste befehl lautet also:
Friedrich Augustus König und Churfürst usw.
Liebe getreue, Uns ist Vor getragen Worden,
Was so Wohl Franz Heinrich Herr Von Schönburg,
als ihr, Wegen der ernander Gemeinde
Zu Uhlmanns Dorff geführten beschwerden
daß die Gerichte Zu Ziegel Heim George
Walthern einen Platz Zum auf bau ange-
Wiesen hätten, am 22. Februar und 10. Marty
d. Anno aller gehorsamst an hero Berichtet, es
ist auch denen Hier bey wieder Zurück kom-
menden Actis ein gelegt Zu befinden,
Was besagte Gemeinde darneben aller unter-
thänigst Vor gestellet und gebeten.
Worauf unser Begehren, ihr Wollet diese,
nebst Walthern ohn Ge säumbt Krafft dieses
Vor euch er fordern, und unter ihnen die
güte mit allen Fleiße pflegen, auch anbey
den Letztern Zu einenhöhern Bey trag Zu
Gemeinde Ab gaben als er Vorher Be williget
Zu disponiren euch bemühen, da aber die güte
entstehet, die Gemeinde Wie es bey der
Walthern er theilten Concession sein be Wenden
habe, be scheiden, er nannten Herrn Von Schönburg
Hingegen, den Auf bau dergestalt, daß ihnen da-
durch der be nöthigte Fahr Weg, und Fuß steig,
item die Viehtrifft nicht entzogen, Weder ihnen
durch auf Dämmung des Waßers Schaden Zu
ge füget Werde, Zu Ver anstalten Krafft die-
ses Bedeuten. Daran geschiht undere Meinung
Datum Dresden am 7. Juny Anno 1725.
August Beyer,
Joh. Theodoric Cramer
an die Beamten Zu
Zwickau
Contract
Von der Pflegung der Güte, im Ambte Zwickau,
in Präsenz Sebastian Dorn bergs, und Christoph Vogels,
Von der Gemeinde ab geordnete, einestheils, Contra
Georg Walthers andern theils.
ob dem die Gemeinde nicht Zu frieden sein möchte,
Wenn die Commission Impetraten Dispon-
irte, daß er et Was mehr als Bereits Ver-
sprochen Worden, Jährl. in die Gemeinde bey-
trag be Zahlte.
Imetrat
Wird Vor gelaßen, und er befraget ob er
et Was mehrers und Zwar 16 Groschen geben Wolle,
er Klähret sich hier auf, Jährlich 12 Groschen Zu geben
und alle Zeit aufs Neue Jahr.
Commission
Stellet Impetranten -
te, ferner Vor, daß sie ja auch er leichterung
bey denen Quatember Steuern Von Impetraten
genößen -
vol. 4 fol. 25 mit mehrern Zu sehen ist.
Also ist es nach Vieler Ver drießlich Keit dar bey
geblieben, und hat Walther alle Jahr bißhero,
seine in Zwickauer Ambte Versprochene 12 Groschen
nach Vor her Verfloßnen Jahre, Welches
die Gemeinde JdWeden Häußler bey ihrem auf-
bau frey Willig geschencket hat, richtig be Zahlet.
an bey Zum Bürgen angeredet Hannß Müller den
Woll Kämmer, und den selben der Gemeinde Vor-
gestellet, alle Zeit. Nach dem Verfloßnen Jahr, Zu
geben, Ver sprochen.
17.)
Daniel Hoffmann, hat der H. Amtmann
pistorius, einen Gartten der gemeinde genommen,
und 2 hübsche gemeinde Flecke, so die Gemeinde Vor
undencklicher Zeit genutzet, und ob genannden ein-
geräumet, Wieder der Gemeinde Willen und Wißen.
Was aber die Ursache sey, hat sich offen bahret, alß
Daniel Hoffmann 1731 im Ambt Wechselburg Verhöre
und er es auch beschworen Wie Viel der Ambtmann ihme
geld Weg gestrichen hat, und folgends 1735 am 23. August
in Christoph Webers Schencke allhier Vor der hoch Gräfflichen
Commission den ersternannden H. Ambtmann unter au-
gen gesagt, die Gemeinde sollte nicht macht haben bey
Jenen ein räumung, ihre Weyden auf den bey den Plätzen
ab Zu Hauen, deß gleichen die Zäune umb den Gartten
Weg Zu nehmen, auch nicht die im Gartten angebauten
Kirsch-
räumet dieselben Weg, und Ver Kauffte daß Holtz -
die Obrig keit hat 30 Gülden Vor diesen gartten genom-
men, ohne die Uncosten,
Ja Was noch daß gröste War, Ward ihm
Keine geWiße Laage gemacht, sondern er
Zäunte so Weit ein alß er selber Wollte,
und Vor diesen sehr großen Paufleck ward
der Gemeinde allJährlich 1 Gulden gegeben, biß
aufs Jahr 1731. da Hoffmann auf an suchung der
gemeinde den, in seinen gartten mit ein ge Zäun-
ten Graben, nicht machen Wollte, die gantze
Gemeinde unWillig drüber Ward, und Endlich
den 25. Juny dieses Jahres, Hoffmanns Zaun,
längst den Graben herunter, Weg riße, und ihren
Vorrigen Graben selber machte, Was Wegen Hoffmann
einen Gn. befehl aus brachte Wieder dies Gemeinde,
datirt den 28. Juny 1731. den 29. Juny erfolgte ein
Monitorium Vom H. Ambtmanne, Wir sollten Hoffmans
Weg gerißnen Zaun in Vorrigen stand setzen,
ihm auch alle Schäden, und Causirte uncosten er-
setzen, Wiedrigen falls Sie etWas erheblichs
ein Zu Wenden Hätte, solches Binnen acht tagen
ein Zu berichten. Sign. den 29. Juny 1731.
Wor auf die Gemeinde eine Weitläufftige Vor-
stellung Von H. Schultzen Zu Pönigk, mit Georg
Pohlern, und Christian Teichmann, am 5. July ge-
sandt hat; Hernach ist dieser Gartten Von der Hochgräfflichen
Commission, gerichtlich besichtigt Worden, und
dahin Ver glichen Worden, daß Hoffmann Künfftig
Hin der Gemeinde alle Jahr, Zu dem Vorhin Ver-
sprochnen Gülden, alle Zeit noch einen dar Zu
zahlen sollte, Welchen Ihr Hochgräfflichen Gnaden Von dero
Jährlichen Zinßen ihme nachgelaßen, daß also Von
1731 des Monats July an, die Gemeinde Von diesen
gartten alle Jahr Zwey Gülden be Kommen muß an
gemeinde Zinß, es ist auch Zu Wißen daß Vor hero,
der Pachter des Gemeinde Haußes Von diesen dar Zu
mit gehörigen Gartten auch einen Gülden Pacht geld gegeben
hat; Nach dem den 7. July die besichtigung über diesen
Fleck, Wie auch andere örter, Alß Michael Schömbergs,
Christoph Müllers, und Burckhard Tittrichs eingeZäu-
nete VorHäupter geschehen, so ging die Gemeinde den
9. July Zu sammen, da hat Hoffmann der
gemeinde gute Wort geben, daß er Zu seiner
Erleichterung diese Jährl. 2 Gulden so an der Com-
mission aus ge macht Worden, in 4 Terminen
alle Jahr an die Gemeinde be Zahlen Wolte,
alß 10 Groschen 6 Pfennige Walburgis, 10 Groschen 6 Pfennige Zu Johannis,
10 Groschen 6 Pfennige Michaelis und 10 Groschen 6 Pfennige Zu Andreas.
so auch an genommen Worden ist. Ferner
hat sich die gemeinde mit gedachten Hoffmanne
gesetzet Wegen der Laage, daß er mit seinem
Zaune über den Graben Hinüber muste, daß
die Gemeinde ihren Graben Zu Beßern frey be-
hält, und mit Hoffmanne Zehen Reinsteine ge-
setzet, alß Dreye am Graben Hinauf, Vier
umb den Teich und Born Herum, daß graß
also ist Hoffmanne, die Fische und Schlamm mit
den Waßer der Gemeinde, drey steine oben
umb sein Hauß Herum, hat Jacob Kertscher
Zum Bürgen er Kieset, so auch beyder seits
angenommen Worden.
18.)
Hat Gottfriedt Nagel sein Neues Hauß gebauet
im Jahre 1725 und nach seinen Von der Gemeinde
erlaßnen Frey Jahre, den Gemeinde Zinß,
nach Verfließung des Jahres Zu Michaelis,
seine 12 Groschen auf ein mahl Zu geben beliebet,
und angefangen, Zum Bürgen er bethen,
Georg Sparschuhen, und der Gemeinde Vor-
gestellet, so auch angenommen Worden ist.
19.)
Anno 1729 Zu Andreas ist Georg Hauß-
otter Zur Gemeinde Kommen, wegen seines
auf die Gemeinde auf gebauten Haußes, und
Zum Bürger Vor gestellet Georg Sparschuhen,
auch seinen jährl. Zinß, a. 12 Groschen an allen Hohen
Gemeinden Jdes mahl mit 3 Groschen abZuführen
Verlanget hat, und auf Nechst Kommendes
Walburgis 1730 an Zu fangen, so auch angenommen
Worden ist.
20.)
Anno 1729 Zu Andreas, ist auch Hannß
öhler in die Gemeinde Kommen, seines
auf die Gemeinde Grund gebauten Hauses
Wegen, Zum Bürgen Vor gestellet Burckhardt
Mahnen, hat an die Gemeinde, angesucht, seine
all Jährliche 12 Groschen Gemeinde Zinß, auch auf
4 mahl all Jährl. Zu be Zahlen, an JdWeden
hohen Gemeinde Tagen 3 Groschen und auch Künfftige
Wallburgis 1730 den Anfang machen, so
auch angenommen Worden.
20.)
Anno 1729 Zu Andreas, ist auch Hannß
öhler in die Gemeinde Kommen, seines
auf die Gemeinde Grund gebauten Hauses
Wegen, Zum Bürgen Vor gestellet Burckhardt
Mahnen, hat an die Gemeinde, angesucht, seine
all Jährliche 12 Groschen Gemeinde Zinß, auch auf
4 mahl all Jährl. Zu be Zahlen, an JdWeden
hohen Gemeinde Tagen 3 Groschen und auch Künfftige
Wallburgis 1730 den Anfang machen, so
auch angenommen Worden.
21.)
Dato den 8. Februar 1731 ist Christian Thal,
Zu der sämbtlichen Gemeinde Kommen, und
Zum Bürgen angegeben Jacob Kertschern,
so auch Zu frieden War, hat angesucht
er Wolle Zu seiner Bequehmlich Keit, und er-
leichterung seine Jährliche 12 Groschen in 4 Terminen
der Hohen Gemeinde Chürtagen Jdesmahl
3 Groschen alle Zeit richtig Be Zahlen, mit Hand und
Mundt ange lobt, so an genommen Worden ist.
Ferner:
dienet Zur Nachricht, daß Christian thals
gartten nicht Weiter gehet, alß Jacob Kertsch-
ers Zaun gehet, so hat ihn die Gemeinde
auf sein ansuchen noch et Was ein Geräumet,
und ein Zu Zäunen er laubet, dafür mit der
Gemeinde einig Worden, all Jährlich 4 Pfennige
dar Von Zu geben. den 8. Februar 1731. und Laagsteine
gesetzet.
Georg Sparschuh,
der Zeit dorffrichter
22.)
Den 21. December 1731 ist die Irrung mit
Michael Schön bergen, und der Gemeinde
Ver Glichen Worden, Von denen Wechsel burgschen
Commisharien, daß gedachter Schönbergk, umb
Künfftige all Jährlich 12 Groschen Gemeinde Zinß,
Zu geben schuldig sey, an die Gemeinde, hat
sich ob gedachter er Klähret und gebethen, 6 Groschen
Zu Wallburgis, und 6 Groschen Michaelis Jdes
Jahr ab Zu führen, und Künfftiges 1732.
Jahr den Anfang machen Will an gelobet,
Wegen seiner ein Ge Zäunten 2 Vor Haubt
Flecke, da einer forne am Dorffe, der
andere Hinten Beim Hause Hinunter
lieget, die Commisharische Besichtigung
geschah den 7. Julj 1731. Ver glichen in
Michael Pfeffer Korns Schenke.
23.)
Zu gleich hat sich die Gemeinde über
Christoph Müllern Beschweret, Weil er auch
sein Vor Haubt ein ge Zäunet, und in Lehn
genommen Wie Schönbergk, und der Gemein-
de nichts geben Wollte, ists auch Zugleich
mit Ver abschiedet Worden, daß Er der Gemein-
de all Jährlich 6 Groschen gemeinde Zinß Zu geben
schuldig sey, 3 Groschen Wallburgis, 3 Groschen Michaelis
1732 den Anfang Zu machen Ver sprochen.
geschehen in Michael Pfeffer Korns Schenke,
anno 1731.
24.)
Ferner hat die Gemeinde Klagend ange-
bracht, Wie Burckhardt Tittrich einen neu-
en Gartten aufm dorffe, so sein Vor Haubt
ist, ein ge Zäunet, und in Lehn genommen
Habe, der Gemeinde aber in Güte dar-
Von nichts geben Wollte, die Gemeinde
aber damit nicht Zu frieden sein Könde,
ists Ver abschiedet Worden, daß Tittrich
der Gemeinde ins Künfftige 7 Groschen all-
Jährlich, gemeinde Zinß Zu geben Ver-
Bunden sey, 3 Groschen 6 Pfennige Zu Wallburgis, und
3 Groschen 6 Pfennige Michaelis 1732 an Zu fangen,
Versprochen Worden.
Georg Sparschuh der
Zeit Dorff richter
25.)
Den 9. July 1731 hat Michael Zeißig der Gemeinde
Vor Getragen Wie er ein Stükgen Von seinen
Berge, alß ohne dem sein Vor Haubt, bey Christoph
Hertschens Schmiede hin, gerne ein Zäunen
Wolte, Ursachen Wegen, so ihm auch er Laubet
Worden, da hat er der Gemeinde eine Tonne
Nier Zu Trincken Ver Ehret, und Jährlich alle
mahl Zu Johannis 1 Groschen Gemeinde Zinß dafür
Zu geben Versprochen.
26.)
Item den 26. February 1733 hat Sebastian Dorn-
bergk der sämtlichen Gemeinde Vor gebracht,
Wie er Gesonnen Wäre sein Vor haubt ein Zu Zäu-
nen, da denn die Gemeinde schlüßig Worden,
und dasselbe an gesehen, ob sichs thun Ließe,
alß nun der Fahr, und Leichen Weg, seine tüchte
breite Behielte, auch dem Gemeinde Teiche,
Zum Fischen, und Beßern an Bauen, seinen
dar Zu gehörigen raum Ließe, ists ihme an-
ge Wiesen Worden, Wie Weit er mit den Zaune
Verfahren sollte, so hat auch Sebastian Dornbergk
Vor der Gemeinde an gelobet, derselben
auch Vor dieses mahl ein Virtel Bier
Zum Recompens Ver Ehret, und all Jährlich
8 Groschen in die Gemeinde alß Gemeinde Zinß
Dar Von Zu be Zahlen Ver sprochen, und
Zward 4 Groschen Wallburgis, 4 Groschen Michaelis.
ut Supra.
Georg Sparschuh
Dorffrichter
27.)
Dato den 26. April 1733 hat Burckhardt
Mahn der Gemeinde Vor Bracht, Wie
er an seinen Hause neben den Graben hin
ein Fleckgen ein Zäunen Möchte, alß
es die Gemeinde besehen hat, und Vor-
billich be funden, ists ihme er laubet
Worden, und hat an gelobet Jährlich 3 Groschen Zinß
dar Von Zu Zahlen. 9 Pfennige Walburgis, 9 Pfennige Johannis,
9 Pfennige Michaelis, 9 Pfennige Zu Andreas.
28.)
Eben auch, den 26. April 1733 hat Michael
Winckler der Gemeinde Vor gestellet,
daß er an seinen Fenstern gegen Hannß Müllern
auch ein streiffgen Vor Haubt ein Zu Zäunen
be gehre, so es an gesehen Wurde, hat sichs
befunden, daß die üblen Winckel in eine
Gerade Linie Bracht Würden ists ihme er-
laubet Worden, und an ge Wiesen, so hat sich
gedachter Winckler mit der Gemeinde Verglichen,
und Vor beyde streiffgen Jährlich 6 Groschen gemeinde
Zinß Zu geben Ver sprochen, Nehmlich 1 Groschen 6 Pfennige
Wallburgis, 1 Groschen & Pfennige Zu Johanne, 1 Groschen 6 Pfennige Michaelis,
1 Groschen 6 Pfennige Zu Andreas.
29.)
Anno 1732 hat Meister Christian Stein, ein Sey-
ler, die Gemeinde gebeten, die Gemeinde Wol-
le ihm doch er lauben, ein Grätze gärttgen
(der Seyler hats 1740 Jährlich Vor 2 Groschen erhalten am 9. Juny)
ein Zäunen Zu laßen, an seinen Gartten,
so ihm die Gemeinde an ge Wiesen hat,
und so lange Ver sprochen, alß es ihm, oder
der Gemeinde gefällig ist, ein Zu Zäunen,
giebt der Gemeinde Jährlich hier Von
3 Groschen Johannis, 3 Groschen Michaelis
G. S.
30.)
Hannß Müller hat sein Vor Haubt mit der
gemeinde Wißen, und Willen ein ge-
Zäunet, und mit der Gemeinde gesetzt,
Jährlich 1 Groschen Zu geben, an Johannis Anno 1732.
31.)
Anno 1708 brachte Hannß Müller der jüngere
Vor bey der Gemeinde, Wie er Noth am
Waßer Mangel habe, Wolte dahero geboth-
en Haben, daß ihme alß einen mit-
Nach bar doch er laubet Werden möge,
daß er am Lohmer Graben, möchte ein
Waßer teichlein machen, er Wolt es halb
in seinem Gartten, die ander Helffte auff
Die Gemeinde Heraußer Graben, und der Ge-
meinde Jährlich 4 Pfennige gleich Wie Von einen Klein-
Gärttgen geben, so ihm ist gebilliget Worden
32.)
Anno 1709 bringt Thomas Sparschuh Vor,
Wie er seine neue Scheune Wollte Zu seiner
Commoditaet Wegen, ein Wenig Herauß setzen
am daß dorff, und der Gemeinde all Jährlich
4 Pfennige da Von Geben, so auch an Genommen
worden ist.
33.)
Von den Pflanz Gärttgen Giebt Mann 4 Pfennige
Jährlich, oder Müßen Zu Johannii auff gemacht
sein, die steigen, und fallen, kan nichts ge Wiß-
es an Gesetzet Werden, Zu Johanne ists gefällig.
34.)
Heut Dato 3. Jannuary 1737 bracht mann
in der Gemeinde Vor, Wie Georg Haußotter,
Christian Thal, und Christian Stein, alle Häuß-
ler, daß Nächste mahl in der Nacht nicht ge-
Wacht haben, so ist ein IdWeder um 5 Groschen ge-
büßet Worden, nach dem nun ihre Bürgen
es Iden an gesagt, hat sonderlich Christian
thal Zur Ant Wort geben, Er Wachte nicht
anders mit, alß Wenns Zum andern mahle
rum ginge, da Ward die Gemeinde den 7ten
Jannuary Zusammen beruffen dieses aus-
Zumachen, so sind die Wiedrigen Zur stelle
Kommen, da Hat Georg Hauß otter aus ge-
sagt, er Wär der Gemeinde nicht Zu Wie-
der, gelobte an, und gab Viel Gute Wortte,
so Wurde er bey 2 Groschen 6 Pfennige ge laßen, aber
Christian thal soll die andern Ver führet
Haben Bliebe bey 5 Groschen Buße, Weil er auch Vor-
gab, alle mahl Wenn ihm die Reihe bedrefte
Wie die andern mit Zu Wachen, der Meister
Stein aber, Kunde behaupten, daß es ihm nicht
Wär an gesaget Worden, Kahm alß unschuldig
gar Von der Buße loß. und also ist es hier-
bey geblieben, ohne obrigkeitl. ferner Weite-
Verordnung, daß Niemandt Von der Wacht
loß Kömbt, er sey auch Wer er Wolle, Es ist aber
Hier und dar Irrthum Vor gegangen, daß es
nicht ein Jder ein mahl Wie daß andere fort
gesagt hat, sondern itzt dieser, ein ander mahl
einen andern, daß Confushion entstehen müß-
en, ist also dieses mahl die Ordnung der
WachListe Ver abredet Worden, Welche folgen-
der Maaßen Lautet, und Wie die Nahmen stehen
einer dem Nach stehenden ansagen muß.
35.)
(rechte Namen sind Nachfolger -
Georg KnäfSler, -
Hannß Goldmann,
Burckhardt Tittrich, -
Michael Penther, -
Georg Sparschuh, -
Michael Wildenhein,
Michael Hertsch,
Christoph Hertsch, Jun.
Georg Helbig, -
Gottfried Nagel, -
Georg Walther, -
Hannß Vogel, -
Sebastian Kästner,
Chrisrian Teichmann, -
Georg Pohler, -
Hannß Erler,
Phillipp Bäuerlein, -
Jacob Kertscher,
Hannß Öhler, -
Michael Winckler,
Christoph Müllers Hauß, -
Hannß Müller,
Burckhardt Mahn, -
Georg Haußotter, -
Christian Thal, -
Martin Bauer,
Hannß Müller, der Kämmer.
Christoph Müller Schöppe, Will Qihitiren.
Hanns Graichen
dahero Kömbts an Daniel Hoffmanns, got far……(?)
Michael Höffler,
Christian Stein,
Sebastian Kästner, -
Michael Hertsch der Bauer,
Michael Hertschens Hauß,
Hannß Erler Jun.
Sebastian Dornbergk, -
Georg Schleiff, -
Hannß Frommelt, -
Christoph Hertsch der Schmidt, -
Michael Zeißig,
Jacob Penthers Wittbe, -
geschehen in unsern Gemeinde Hauße,
den 7. Jannuary 1737.
Georg Sparschuh
der Zeit Dorffrichter
36.)
Am 7. Marty 1737 hat die Gemeinde Ver bothen
daß Niemand des Nachmittags Brodt backen
sollte, sondern alle Zeit solches Vor mittags Ver-
richten, weil es Viel bequehmer Wäre, auch der
bald folgenden Nacht wegen, nicht so schwer
Feuers gefahr Zu besorgen stünde.
37.)
Am 26. May 1737 hat die Gemeinde Ver-
nommen, Wie die Hauß genossen Häußler,
fleißig in den Bächen Fischten, auch so gar den
Fronßdörffern InnWohnern ungelegen heit machten
in Hiesige, und Wiehr-
und solche nicht Wieder heraus Würften, die
Ufer abstechen, daß Graß durch Ströhmten, und
den Leuten lieber Wer ihnen Was saget, böße Worte
geben Wollten, hernach Holtz mit nach Hauß
schleppten, so nicht ihr eigen sey, so hat die Gemeinde
Bey 5 Groschen Buße Ver Bothen, dass alle die
nichts daselbst Zu thun haben, gar nicht
Fischen sollten, sonderlich die Hauß genoßen,
und daß herum streichens, auf der Nach-
barn Grund und Güthern enthalten. Wornach
Zu achten ist.
38.)
Vom Pachtern, u. Haußgenoßen
Den 27. May 1706 Jst die Gemeinde Wegen
beßerung an Wegen und Stegen beysammen
ge Wesen, Worbey denn eine Irrung ent stan-
den, ob denn die Jenigen Hauß genoßen
oder Pachter die Vor langer Zeit her ge-
Wöhnliche 16 Gulden bey ihren antritt ferner Zu
geben schuldig sein sollten oder nicht; da
denn Von der Gemeinde beschlossen und Ver-
abredet Worden, daß hier führe deßen
Sich Keiner ent brechen sollte, auch der jenige
Nachbar, so Pachter, oder Hauß genoßen
an Zu nehmen gesonnen, dieselben so Wohl bey
den Gerichten, dem Herrn Pfarer und der Ge-
meinde Zu Vor hero an melden, und ohne der
Gemeinde Will Kührlichen Buße, nicht eher Kei-
en Ziehen laßen sollte. Worüber denn Künfftig
Stricte gehalten, und Keiner Wer dar Wieder
handeln möchte, mit der Buße Ver schonet
Werden sollte. Zu dem Ende nun auch solches
nachrichtlich Hier ein Verzeichnet Worden.
Laut des Kleinen Gemeinde Buchs, de Anno 1695.
J.G.Dibbenius
39.)
Wie daß Gerichte in dieser Gemeinde geheget
Wirdt.
Ich hege der Gemeinde hier ihr Gerichte noch
zum 1.
2.
und 3. mahl.
Nach Dorff gewohnheit, den Reichen Wie
den Armen, den Armen Wie den Reichen,
den Öbersten Wie den untersten, den unter-
sten Wie den Öbersten so Weit diese Gemeinde zu-
gebiethen hat, dem Alten Hoch löb-
lichen Ge Brauche nach Wie sie es Von Gott
und ihren Vorfahren Hat, biß auff den
heutigen Tag ! dieses muß 3 mahl gesagt
werden.
Hierbey gebiethe ich auch, daß Niemand
Kein gespräche soll aus noch einlaßen,
er thu es denn mit Verlaub, Ich gebie-
the dar neben, das ein Jd Weder soll Rügen
Was Ruchbar und Rüglich ist, an We-
gen und Stegen, an Reinen und Steinen,
auff schlägen und Waßer läuffen, und
Wie es Nahmen haben mag, daß ich
nicht alles nennen Kan. nun gebiethe
ich auch drey Frieden, Erstlich, den Gottes
Frieden, Zum andern, Unsers gnädigen
Herrn Frieden, Zum dritten, den Nachbar
Frieden, Wer nun unter diesen drey Frieden
einen Wird brechen, so Werden sich die
Nachbar auch Wißen gegen ihm Zu Verhalten.
er Kan es auch Ver brechen daß er an ort
und Stelle ge Weist Wird Wo es Krafft
und Macht hat, im Nahmen des Vaters,
und des Sohnes, und des Heiligen geist-
es, amen. darauf fragt er einen, Wen er
Will ob es recht geheget Worden ist, nach
dem nun dieser mit ja And Worttet, legt
der dorff richter den Stab nieder, und setzet
sich auch Wieder nieder, und ist Ver richtet.
40).
Wenn daß Gerichte geheget Wird.
Vor eingen 30 Jahren ungefehr Wurd es Von
den Dorffrichtern Bey über Gebung ihres
Amtes geheget, oder nach der Gemeinde
Belieben des Jahrs ein mahl, her nach aber
Kahm die Gemeinde auf den Schluß, es sollten
Die Jenigen Dorffrichter, Welche es Von Jeman-
den ge dünget Hätten, nur daß gerichte
Hegen, Wie schon Num.1.Fol.2 gedacht Worden,
und also ists geblieben, biß hir her, und
Biß es die Gemeinde Wieder Zu ändern
beliebet.
41.)
Wenn daß Zusammen gehen geschehen soll
und sonderlich = an hohen Gemeinden.
Es hat einen großen Disput ge geben umb
daß Zu sammen gehens Wegen, da einige,
Welche auf ihren Handirungen außer-
halb Waren, oder Welche am Donnerstagen
Zu Pönigk Zu Ver richten Haben, sich hefftig
beschweret, Wie die erstern nichts Vom
Zu sammen gehen ge Wust, die andern aber
noth Wendig in Pönigk Zu Ver richten Hätten,
und gleich Wohl sollten sie ihren Groschen in
Die Gemeinde geben, Wegen ihres ausßen-
bleibens, und Kähmen unschuldig dar Zu,
es Könden ja doch diese Sachen am Montag
beßer Vor genommen Werden, da Wäre
Sontags ein Jder Zu Hause, und Könde sich
Jd Weder Beßer dar Zu achten, Weil es
nun billich, so ists angenommen Worden,
und Vor Gut befunden, daß das Zu sammen
gehen Montags geschehen sollte, Wenn nicht
andere Ursachen solches Ver Hinderten
sonderl. die Hohen Gemeinden, da ein
Jder selber da sein soll, nur die Kirm-
Se aus genommen, da Wils der Donner-
stagk sein, sonst bleibts bey dem Wie
Num.4 Fol.8 schon beschrieben Worden.
42.)
Vom Leichen Be gängnüßen.
Wenn jmand stirbet, so muß den Dorffrichter
gesagt Werden, daß er Von Hauß Zu Hauß
ansaget, bey diesen Verstorbenen, auf die-
se Zeit, Zur Leiche Zu folgen, und Zward,
Wenns sein Kan über Nacht, wenn es ein
Nachbar ist, so gebührt sichs, Von Alters her,
daß die Nachbarn mit ihren Ehweibern
der Leiche folgen, et Wan Vor dreysig
Jahren hatten die Nachbars Weiber alle ihre
Mändel umb, und folgten in selben der
Leiche nach, so itzo aber unter laßen Wird,
stirbt aber eine Hauß Mutter solts Wohl
auch so sein, ist aber Kein Muß, sondern ist ge-
nung Wenn aus Jden Hauße eines mit geh-
et, deß gleichen auch bey allen Leichen, und ist
deß Dorffrichters schuldig Keit, achtung Zu-
geben daß die Leute alle Wie sichs gebühret,
auch mit gehen, sonst haben sie gar rumgerüget
darmit sie bey der Nächsten Versammlung, um 5 Groschen
gebüset Werden mögen, ist jmmer also Drüber
gehalten Worden, es sind auch die ein ge bauten
Häußler mit geheißen Worden, so lange sie
nun daß thun, ists deren Nachbarn schuldig Keit,
ihren Leichen diesen Ehren Dinst auch Zu er Weisen.
43.)
Vom Gemeinde Rindt.
Nach dem daß Gemeinde Rindt bey Jacob Penthers
sel. Wittbe Anno 1732 geschlachtet Wordenist, Wie
sonst gebräuchlich, Wegerten sich die anfänger
auf der andren Seite, sonderlich Georg Knäffer,
denselben Wieder ein Zu führen laßen, die
anspanner, und Hand Bauern Ver sprachen den
Kleinen einen Beytrag Zu thun aus dem Gemein-
de ein Kommens, alle Jahr Wenn es die Reihe,
einen solchen be träffe 2 Gulden Zur Zu buße, dieJni-
gen so Zwey Kühe haben Können die Woltens an neh-
men, die andern aber nicht, so gaben jene Vor,
Wenn nicht alle dar bey Hilten, so Kähm es
desto eher rum und Würd ihnen auch Zu schwer,
hernach Wollten die Kleinen Jnn Wohner den
ochsen Gartten getheilet haben, und denen die
daß Rind halten ihre Helffte geben, die andere
Helffte unter sich in Gleiche theile theilen, es
ist aber Wegen eines Vorhin ein geholten Infor-
matis geblieben, und Von den Meisten Be liebet,
Wenn die Gärtner, und andere, ihre Zäune Zu-
machen Würden, und die Jährliche Michaelis-
Zinße Welches 9 Groschen beträgt, tragen Helften Wie
Vorhin, so solten sie des Rindes Vor ihr Vieh, sich auch
bedienen, und bliebe der Gartten beim Rinde Wie
Vorhin, und ist der Gantzen Gemeinde; daß Rind
aber, denen Bauern, oder, Anspannern und Hand Bauern,
die andern aber haben sich Weiter um nichts Zu be Küm-
mern, und ist seithero Friedes Wegen also geruhig
gehalten Worden über 5 Jahr. Welches Zur Nachricht
Hirher gesetzet Worden 1738, den 14. Febr.
Georg Pohler.
-
44.)
Von Hiesigen dingstuhls Recht, und Gerechtig Keit.
Es ist Von den Alten Viel mahls gesagt Worden, daß
die Ziegelheimer Gerichten fast alle Jahr, die Hiesigen
bey ihnen in Ver Wahrung habende alte documenta
privillegia, und er richtete Receshe ein mahl an
die Lufft, auf einem dar Zu Gesetzten tisch, Hiesigen
Jnn Wohnern Zur durch sehung Vorgeleget Worden sind,
Da der richter Zu Vor nachricht gegeben, daß mann in
be Vorstehender Woche achtung geben solte,
welcher tag in Derselben am Bequehmsten
Wäre, so solte mit der Großen Glocke geläu-
tet Werden, etWa um 10 oder 11 Uhr, damit
Wer Lust und Belieben, sich dar bey einfinden
Könde, Wie ich, der ich dieses Schreibe selbsten
be Zeugen Kan,daß es geschehen ist bey M.
Angermanns Hiesigen pastoris Zeiten, ohne gefehr
im Jahr 1698 da ein Mann Mattheus Reim Vor
dem tische bey der obern Kirchthüre in ohn macht
fiel, und der Herr Magister einen Brieff beim
Richter aus bate, und mit sich nahme, in
Welchen enthalten War, Wie VorDeßen die Leute
die Tauff gebühren mit einem Napff Voll Saltz
und et Was Geldt allhier be Zahlet haben,
so Hätte der SchulMeister daß Saltz, der Herr Pfarr,
daß Geld, Zu ihren gebühren be Kommen, ist
Niemahls dem richter Jacob Börnichen Wieder
Zu gestellet Worden; Es ist aber Diese Ceremonie
eine Lange Zeit unter blieben, theils aus ur-
sachen Weil jmmer Große Fatalitäten sich er eigne-
ten, auch die Gerichts Personen Viel leicht sich nicht
Viel daraus gemacht, Hernach die Schwedischen
Trablen, oder In vasion und Ein fall, und dergl.
gleich Wohl Wolten die Hiesigen Ein Wohner ein
mahl Wißen ob auch ihre Sachen sich Ver legen,
und Von der Feuchtigkeit des Salpeters Zu schanden
Werden möchten, dahero erjnnerten Die Gemeinde
Den Richter Michael Börnichen, seiner Schuldig Keit
Die Weil sein Vater Heuer, nehmlich 1733 Zu anfang
Hornungs dieses Zeitliche Ver laßen Hätte, er nun
mehro an stalt machen solte diese Sachen ein mahl
Zubesehen, so Beliebte die H. Gerichten daß sie den
9. November in diesen 1733 ten Jahre an setzten, so
aber der Herr SchulMeister Joh. Friedr. EngelMann
unter Brochen, und Ver Hindert hat, alß die Zeit
Heran Kahm in Welcher sich die Gerichten des dorffs
und die Meisten Ein Wohner Wie sonst ge-
Bräuchlich Ver samleten, gehet er sambt Weib
und Kind aus der Schule, und haben Dieselbe
feste Zu Ge macht, darmit Wir die dar Zu be-
Hörigen Kirchen Schlüßel nicht haben Können
und auf Diese art Ging es an daß es Zu-
rück getrieben Ward. alß aber den 18. Jul.
1735 die dorff gerichte aber mahl dar Zu an-
beraumten, auf antrieb derer Gemeinden-
Wohle doch Von ihren Vor fahren so theuer
er Worbnen Sachen ein mahl gerne sehen
möchten, Zu mahl Die meisten Inn Wohner
solche nicht gesehen haben, so geschah es also,
Wie sonst ge bräuchlich, daß der Liebe
Dingsthul Ziegel Heim um alle seine Rechte
und Documente War, da War auch nicht
daß Geringste mehr Zu sehen, das doch in
Warheit rechte und Wichtige Brieffe Hier
Be findlich Waren, Wie oben er Wehnet Worden,
Ein altes privilegium an Welchen 3 Siegel
in Capsuln gehangen, auf Pergament geschrieben
die gerechtig Keit des Brau und Schenck Wesens
Wie auch der Hand Wercker und andrer Nahrung
be dreffend. so auch auf Pappier geschrieben Zu
gegen War, Jdem ein andrer Brieff so daß Jagen
und solche Sachen betroffen, Jdem ein Ver gleich so
Zwischen Amtmann H. Joh. Riedel Zu Wilden felß,
und des Ding stuhls Unter thanen, so Vor Der
Commishion Zu Zwickau gepflogen Worden, Die Ge-
richts Sportuln Be dreffend, Wo Von ich noch eine
Copei Habe, Jdem Schrifften daß Altenburgische Ge-
leite be treffende, so Von H. Theodoricc. N.
Altenburgischer Geleits reuther, und Bau schreiber be-
Kom men Worden, Jdem ein Document Wegen der
Gräntze mit den Altenburgischen und Schön-
Burgischen und andern, Wie Ziegel Heim Vor-
mahls Von Altenburg nicht Vor Aus Ländisch
gehalten Worden, es War ein sehr alt und
Weitläuffig Werck, ent Hielt in sich Wie
eins mahls am Holtze der Kertscher genandt,
Wären große Marck steine ge setzet Worden,
auch Viel andere, die des Dorffs Frey-
Heit betroffen, Wie der Frohne, und anderes
mehr, Wie denn Junge Leute Wie ich damals
War, daß Maul nicht so Accurat in alles
stecken Wollen. Hab es aus tri fftigen Uhr-
sachen Wegen, Wie Jder selber Begreiffen
Kan Hir her setzen Wollen, nicht Wegen
meiner, sondern andrer Wegen. so geschehen
Anno 1738
Den 15. Febr.
Georg Pohler
45)
Der ander Theil
Von der be schaffen Heit des ein schreibens
und diß Buch an Zu schaffen: anno 1736.
Es Hat die Gemeinde Beliebt ein neues Buch an Zu schaffen
und die Nöthigen dinge drein Schreiben Zu laßen, so hat auch
Hannß Erler eines Bey gelegen Heit ersehen und mit gebracht
Vor 4 Groschen damit ein Jder Zu frieden War, nun Waren sie aber
auch schlüßig, Jmanden es laßen in der Gemeinde schreiben,
daß nicht idermann thun solte, Wegen der Viel fältigen Man-
niren, daß es Beßer in Form, nach unsern Geringen Ver-
stande bliebe, als Wenn einer Dieses, Jener Was anders
Hinein Brächte, so beliebt die Gemeinde, und Bathe mich
Georg Pohlern, alß der ich nun mehro ein alter Nachbar
Von drey, biß Vier und Virtzig Jahren Her ihr Nachbar geWe-
sen Bin solches auf mich Zu nehmen, aus Ursachen, Weil ich
den Zustand Der Gemeinde fast Wuste, die Gemeinde Wolt
mir Danck Barlich meine Mühe Ver Gelden; ich habe der-
gleichen Zward an Genommen, aber seit dem, über 100 mahl
Ge reuet, dencke mann doch nur an, Wie mir schon ist
Ver golden Worden, den 23. Jun. 1738 Bracht ich Vor,
Wie nun Viel ein getragen Habe an Die 44 Nummern
auch sehr Weit läuffige Sachen, Vor nehme Königl. und
Gerichtliche aus sprüche, und Weisungen, so nicht so
Gleich auf Zu raffen sein, Vor dieses be gehrte ich
nicht mehr alß Vom jden Manne einen Dreyer,
Da denn fast alle sagten Daß Wär ja nicht Viel,u.
legten Die selben so Gleich ein Buß auf Welche die da
meinen ich Habs nicht Ver Dienet, deren die Nase
Wohl, das Klügste Gliedt am Leibe ist, auch der selben
Wilig folgen, die sehen auch das es ein Buch, und
roth ist, aber mit ihrer Nase Weiß heit, Wollen sie
Weiter nichts Wißen, alß ihren Vor theil, es ist
gut daß doch noch Ver ständige Genug unter
uns sein; die Le´bens Werth, Mann Be dencke den
un Verstandt Wie die Welt Lohnet, auch hat mir
einer dem Ver dinst am 28. Oct. (?) 1738 Vor der ge-
meinde Vor Ge Worffen, aber nur Gedult; G.P.
46)
Wie der Gemeinde Geld jdes mahl im Jahre
gefällig Wird:
Melchor Erler am Neuen Jahre 12 Groschen
auf die Hohe Gemeinde Zu
Walburgis giebt;
Daniel Hoffmann 10 Groschen 6 Pfennige
Georg Haußotter 3 Groschen
Hannß Öhler 3 Groschen
Christian Thal 3 Groschen
Martin Bauer 6 Groschen
Christoph Müller Hannß Gragen(?) 3 Groschen
Burckhardt Tittrich 3 Groschen 6 Pfennige
Sebastian Dornbergk 4 Groschen
Burckhardt Mahn 9 Pfennige
Michael Winckler 1 Groschen 6 Pfennige
Meister Christian Stein der Seyler 1 Groschen
der gemeinde Pachter Andreas Keller 1 Thaler 6 Groschen (?)
Michael Hertsch der Bauer 1 Groschen
Christoph Weber 2 Groschen
Dorothea Lipfertin 8 Groschen
Hannß..... ...... (unleserlich)
47)
an der Johannes Hohen Gemeinde:
Daniel Hoffmann 10 Groschen 6 Pfennige
Georg Haußotter 3 Groschen
Hannß Öhler 3 Groschen
Christian Thal 3 Groschen
Michael Zeißig 1 Groschen
Burgkhardt Mahn 9 Pfennige
Michael Winckler 1 Groschen 6 Pfennige
Hannß Müller der Kämmer 1 Groschen
Hannß Müller Sen. 8 Pfennige
-
-
Andreas Keller Gemeind Hauß Pachter 1 Thaler
Christoph Weber 2 Groschen
Christoph Herschen 4 Pfennige
die Pflantz gartens Pfennige Kommen auch ein,
sie steigen, und fallen.
Ver Zeichniß
Was der Dorf richter von den Nachbarn und
Häußlern an Den Hohen Gemeinde Tagen ein
Zu fordtern hat.
Ein nahme Zu Wallporge (in Pfennigen und Groschen) (Nachfolger – später ergänzt)
10 Gr. 6 Pf Johann Friedrich Morgner Gottfried Heinig
3 Gr. George Edte Gottfried Edter
4 Gr. von den in Brauch habenten Gemein Berge
3 Gr. Tobias Friedrich Johann Jacob Flemig
3 Gr. Melchior Erller Gottlob Miller
3 Gr. Gottfrit Schmit Gottfried Keller
6 Gr. Hannß Bauer Gottfried Rudohlf
3 Gr. Hannß Grachen Chriestdolpt Grachen
4 Gr. Sebastian Miller Johann Adam Miller
3 Gr. 6 Pf Gottfrit Kochs Michael Dieme
9 Pf Hannß Schneuder Melcher Schneuder
1 Gr. 6 Pf Michael Winckler Johann Sebastian Miller
6 Gr. George Hertzsch Michael Fiedler
2 Gr. Melchior Weber Justina Weberin
1 Gr. Gottlieb Stein
3 Gr. Hannß Liepfert Michael Bosörn
3 Gr. Zachrias Keller Jacob Kertzer
Ein nahme Zu Johanna (in Pfennigen und Groschen) (Nachfolger – später ergänzt)
10Gr. 6 Pf Johann Friedrich Morgner Gottfried Heinig
3 Gr. George Edte Gottfried Etter
3 Gr. von den ein Gezäunten Grätzegarten
3 Gr. Gottfrit Schmit Gottfried Keller
6 Gr. Melchior Erller Gottlob Möller Mauer Meister
3 Gr. Tobias Friedrich Johann Jacob Flemig
9 Pf Hannß Schneider Melcher Schneider
1 Gr. 6 Pf Michael Winckler Johann Sebastian Miller
2 Gr. Melchior Weber Weber
4 Pf Jacob Pollers Johann Adam Pohllers
4 Pf Michael Hertzsch, der Mittele Johann Hertzsch
1 Gr. Adam Berger Jacob Uhlig
8 Pf Hannß Miller Michael Miller
6 Gr. Georg Hertzsch Michael Fiedler
3 Gr. Zachrias Keller Jacob Kertzer
3 Gr. Hannß Liepfert Michael Bosörn
Ein nahme Zu Michaelis (in Pfennigen und Groschen) (Nachfolger – später ergänzt)
10 Gr. 6 Pf Johann Friedrich Morgner Gottfried Heinig
3 Gr. Zachrias Keller Elias Flemig / Kertzscher
3 Gr. George Edte Gottfried Etter
3 Gr. Gottfrit Schmit / Gottfried Keller
3 Gr. Tobias Friedrich / Johann Jacob Flemig
3 Gr. Melchior Erller Gottlob Müller Mauer Meister
6 Gr. Hannß Bauer Gottfried Rudolph
3 Gr. Hannß Grachen Jacob Graichen
3 Gr. 6 Pf Gottfrit Kochs Jacob Kiehn
4 Gr. Sebastian Miller Johann Adam Müller
9 Pf Hannß Schneuder
1 Gr. 6 Pf Michael Winckler Johann Sebastian Müller
2 Gr. Melchior Weber
1 Gr. Gottlieb Stein (gestrichen) – fällt weg
3 Gr. Hannß Liepfert Michael Bosörn
6 Gr. George Hertzsch Michael Fiedler
Ein nahme Zu Anderes (Andreas/ in Pfennigen und Groschen) (Nachfolger – später ergänzt)
10 Gr. Johann Friedrich Morgner Gottfried Heinig
3 Gr. George Edte Gottfried Oetter
3 Gr. Gottfrit Schmit Gottfried Keller
3 Gr. Tobias Friedrich Johann Jacob Flemig
-
1 Gr. Michael Winckler Carl Müller
2 Gr. Melchior Weber Justina Webern
6 Gr. George Hertzsch Michael Fiedler
3 Gr. Zachrias Keller Jacob Kerzscher
3 Gr. Hannß Liepfert Michael Posern
3 Gr. Meßner Gottlob Müller
Gesamteinnahmen: 1 Thaler 14 Groschen 3 Pfennige
48)
Michaelis:
Daniel Hoffmann 10 Groschen 6 Pfennige
Gottfried Nagel 12 Groschen
Georg Haußotter 3 Groschen
Hannß Öhler 3 Groschen
Christian Thal 3 Groschen
Martin Bauer 6 Groschen
Christoph Müller (alt) / Hannß Gragen (neu) 3 Groschen
Burckhard Tittrich 3 Groschen 6 Pfennige
Sebastian Dornbergk 4 Groschen
Burckhardt Mahn 9 Pfennige
Michael Winckler 1 Groschen 6 Pfennige
Meister Christian Stein Seyler 1 Groschen
Andreas Keller Pachter 1 Groschen
Michael Hertsch der Bauer,
Christoph Weber 2 Groschen
49)
Zu Andreas giebt
Daniel Hoffmann 10 Groschen 6 Pfennige
Georg Hausotter 3 Groschen
Hannß Öhler 3 Groschen
Christian Thal 3 Groschen
Burckhardt Mahn 9 Pfennige
Michael Winckler 1 Groschen 6 Pfennige
Andreas Keller d. Pächter 1 Florin (Gulden)
Christoph Weber 2 Groschen
50)
(Erklärung: Umrechnungstabelle
1 Gulden=21 Groschen
1 Groschen=12 Pfennige
..wenn eine 1 P = 2 Groschen und 10 Pfennigen entspricht,
dann entsprechen z.B. 8 P = 1 Gulden, 1 Groschen und 8 Pfennigen oder 22 Groschen und 8 Pfennigen..)
Giebt einer 1 P -
Giebt einer 2 P -
Giebt einer 3 P -
Giebt einer 4 P -
Giebt einer 5 P -
Giebt einer 6 P -
Giebt einer 7P -
Giebt einer 8 P -
Giebt einer 9 P -
Giebt einer 10 P -
Giebt einer 11 P -
Giebt einer 12 P -
Giebt einer 13 P -
Giebt einer 14 P -
Giebt einer 15 P -
Giebt einer 16 P -
Giebt einer 17P -
Giebt einer 18 P -
Giebt einer 19 P -
Giebt einer 20 P -
Giebt einer 21 P -
Giebt einer 22 P -
Giebt einer 23 P -
Giebt einer 24 P -
Giebt einer 25 P -
Giebt einer 26 P -
Giebt einer 27 P -
Giebt einer 28 P -
Giebt einer 29 P -
Giebt einer 30 P -
Giebt einer 31 P -
Giebt einer 32 P -
Giebt einer 33 P -
Giebt einer 34 P -
Giebt einer 35 P -
Giebt einer 36 P -
Giebt einer 37 P -
Giebt einer 38 P -
Giebt einer 39 P -
Giebt einer 40 P -
51)
Dato den 9ten Juny 1740 bracht Michael Hertsch
der Bauer Vor Wie er sein Vorhaupt ein Zäunen
Wollte, und der Gemeinde all Jährlich 16 Groschen alß
Zinß dar Von ab geben Wollte, da denn Die Gemeinde
Verlangte, Er solt die Feuer sprütze in Ver Wahr-
ung mit Ein nehmen, und frey Bequartiren,
so Wollte Die Gemeinde mit 16 Groschen Jährl. ab gabe
Vom Vorhaupte Zu frieden sein, und War dabey
Be dungen, daß auch Jährlich 8 Groschen auf die Sprütze
Hertzschen als Quartir Geld solt Zu Gute gehen, so
aber sich etWas über lang, oder Kurtz Zu tragen sollte
das eine Änderung Vor Ginge, daß die selbe an ein-
en andern Ort müste ge bracht Werden, so Wür-
de Hertsch gehalten sein, Diese 8 Groschen auch all Jährlich
Zu denen 16 Groschen und also Jährl. 1 Thaler Zu zahlen
schuldig sein, so auch Hertsch Zu frieden, und ange-
lobet hat, die Sprütze Zu Ver Wahren, und eine Ton-
ne Bier Zur er getzlich Keit Versprochen, dahin gegen
die Gemeinde ihm itziges Jahr Vom Zinß loßgesprochen
Hat. Anno 1741 Zu Walpurgis, und Michaelis hebt er an
und giebt jedes mahl 8 Groschen so lange die Sprütze da ist,
und also sol es alle Jahr, ge Zahlet Werden; ut supra
Michael Winckler Der Zeit Dorff richter Anno 1740
Den 9. Juny ………………….nicht lesbar……………………..
52)
Heut Dato den 20 Marty 1741 bracht ebener
maßen Christoph Weber bey der Gemeinde
Vor, Wie er gesonnen sey, sein Vorhaupt ein Zu-
Zäunen, nach dem es die Gemeinde besehen, und
geZeiget Wo der Zaun Zu stehen kommen solte,
ist er Jährl. mit 8 Groschen Gemeinde Zinß Zu frie-
den ge Wesen, und denselben alle Jahr an den
4 hohn Gemeinden Jdes mahl mit Zwey Gro-
schen der Gemeinde Zu be Zahlen an gelobet
hat, Weil er aber darbey so gleich der Gemein-
de Zwey thaler Zur er Götzlich Keit gegeben,
so ists Ver abredet Worden, daß er heuer
mit dem Zinß Verschonet Bleiben soll, und
soll Künfftiges Jahr 1742 Zu Walburgis
der anfang mit 2 Groschen gemacht, und also
alle hohe Gemeinden Continuiret Werden.
ut Supra.
53)
Am Freytage nach dem fest der Heim-
suchung Mariä, hat das Wetter in hiesigen
Kirchthurm ein geschlagen, und oben in den
Thürmlein Bey der Seiger Glocke ge Zündet,
und gebrennet, Welches Feuer mit Göttl. Hülffe
Wie Wohl großer Lebens gefahr, noch gelösch-
et Worden ist, Worbey sonderl. derselben Zeit Rich-
ter Jacob Börnichen, das meiste gethan hat, es
Hat auch in der steinern Wendel Treppe, Viel
Steine mit einem Fenster Herunter GeWorffen,
und das Gemäuer sehr erschüttert.
So geschehen den 4. July
1679.
54)
Anno 1708 ist hiesige Kirche Ge mahlet Worden,
nehml. die ge stühle, Welche auch bey der Cantzel länger ge-
macht Wurden, kostet mit obern empohr Kirche 43 Gulden
Zu mahlen, bey dieser Gelegen Heit fand ich Georg
Pohler, der die Gestühle länger machte, eine Uhr alte
Biebel auf dem Beicht stuhl Liegend, mit über
einem Querfinger Dicken staube Bedeckt,
darin War also geschrieben: Wie folget.
55)
Der Kirchthurm allhier ist gebauet Worden als man
Schrieb 1507 und Haben die Arbeit Verdüng-
et Zu Faßnachten, einen stein Metzger,
und Mäurer Von Rochlitz, mit nahmen
Paul Pausche, und haben ihn geben 120
gut Schock hernach Vom steinern Chor auch 80
gut Schock und hat daran gebauet, u. gearbei-
tet, 8 Jahre.
56)
ohn gefähr 1695 in der Ernde, sind Tiebe in
der Kirche ge Wesen, die sind Zum untersten
Fensterlein an der Wendel Treppe herein
Kommen, und daß sehr schöne altar geschmei-
de Weg geraubt, so die Gnädige Frau gräffin
unsere damahls gnädige Herrschafft an hero
Ver Ehret gehabt, umbs Jahr 1672 soll mehr als
Hundert Thaler gekostet haben, hat auch hie-
sigen Armuth bey ihren Seligen Armben
im reichlich Allmosen Ver macht, da Wir
doch Vor geraumer Zeit an andere obrigkeit
Komen Waren, Welches Gott diesen Hohen geschlecht
nicht un Ver golten laßen Wird, hat auch den
gäßnitzern Zu erst Viel Frohn geld all Jährlich
gnädl. erlaßen, die Fürmysten tücher und
Vorhänge hat mann im Herbst Zu Göppersdorff
In einem Moß-
Wieder funden.
57)
Anno 1741 den 10. February, sind Wieder Kirch-
en Tiebe Zum Sacristey Fensterlein ein-
ge Brochen, den Eysern stab ent Zwey, oder heraus
gewäget, die Kirche, und gerichts behältnüße
durch spoliret, die Tüchlein geraubet, und Vor-
Hang Zerschnitten, nicht Viel Provitiret,
sie Werden Zweyfels ohne nach den Kirchengelde
gangen sein, so ihm aber fehl geschlagen ist.
58)
Anno 1728 hat Christoph Hertsch ein Schmidt, sein Zinß-
gedreyde so er alle Jahr, an einem Maß Korn, u. ein Maß-
Haffer, den jenigen Nachbarn Welchen es gehöret, und
Von undendlichen Jahren als ein Beyschuß, nicht mehr
geben Wollen, sondern den Nachbarn Zum Verdruß,
lieber auf Glauche fragen, und Gnädiger
Herschafft Schütten, Er stellte sich des Wegen
dieses Jahr auch bey schüttung des Zinßgedrey-
des mit ein. Aber der Herr Amtschößer
Cornelius Wagensen, Hat Zu ihme gesagt,
ein ander Jahr Kommet ihr mit eurem
Nachbarn Wieder, das ich sehe ob sie Wollen
oder nicht.
Anno 1729 fand sich Hertsch aber mahl bey
der schüttung mit ein, Wie er nun schütten
Wollte, so nahms der Herr Amtschößer nicht
an, sondern sagte Zu den Nachbarn, neh-
met ihres Weg, da Nahmens die selben
und Verkaufftens in Glaucha.
Anno 1730 ist opst gedachter aber mahl
auf Glaucha gangen und gefragt, ob
es der Herr Amtschößer an nehmen Wolt,
oder nicht, aber er Hat es abermahl nicht an-
genomen, dennoch berichtete Hertsch die Nach-
barn, mit Un Wahrheit, es Wäre an genom-
men Worden, da stunden dieselben in ruhe,
biß aufs Näheste Wallpurgis gerichte, da
brachten sie es Vor, so muste Hertsch so gleich,
den gehöriegen Nachbarn Sieben groschen dafür
bezahlen, ehe er aus der gerichts stube ging.
So geschehen den 30.Aprill
1731
59)
Anno 1706 den 13. Septembr sind die Schweden
Zu Meysen über die Brücke ge Zogen, am 26.
ist ein stillstand auf 10 Wochen geschloßen
worden, den 14. Novembr ist Friede gemacht
worden.
Den 19. Novembr haben Wir die erste Contribu-
tion geben müßen, aufs schock 3 gute groschen
und eine fledermaus.
Den 26. Nov. haben Wir das erste mahl
Futter geben müßen, auf einen Soldaten
Tag 88 Pfund Heu, 5 Maas Haber, 10 Maas
Heckere, 5 Pfund fleisch, 15 Pfund brodt,
3 Halbe Pfund butter, 5 Groschen Geld, 21 Wagen
haben diese Ladung uf Leißnig gefahren
und 130 gülden Fuhrlohn gefordert, und
da ging der Schweden streit an, denn die
so genannten Kleinen Kondens nicht aus-
stehen, und Kahm so Weit, das die Kleinen
den Schweden das Futter mit Golde be Zah-
lten, oder Ward dorten ge Kaufft, und
letztens nach den Scheffeln ein, Welche
in Beyseins des Gn. Grafens K. Frantz-
Heynrichs, und dero H. Amtmanns Christian
Israel-
Et Wan ein mahl nach den Tagen Futter
geben Ward.
Es sind in gantz Sachßen alle donnerstage
Betstanden gehalten Worden, Wie denn am 2.
Decembr die Zehnte allhier War,
die Schweden Hatten aber auch, alle tage bet-
stunden. Es War eine recht große gefahr,
Mann Verfahr sich den Krieg alle stunden, die
Schweden lagen in Städten, gaben sich 40000
Mann starck, aber es sollte über 70000 Mann
sein, sie hatten ihre stücke auf die Märckte
gepflantzet.
Den 5. Dec. Ist Wieder 5 Wochen stille stand
gemacht Worden.
Den 6.Decembr haben Wir Wieder Contribution
geben müßen, 16 Curentsteuern, Weil es der
gn. Graff halb halb auf die Schock, und halb auf die
Curent steuer anordnete; u. aufs schock 1 Flederm.
und 3 gute groschen.
Den 15. Dec. Unser Glor Würdigster König
Friedrich Augustus Zu Alt Rannstät an-
Kommen, bey Leip Zig, Wo der König Von Schwe-
Den sein Haubt Quartier hatte.
Den 27. Dec. musten wir geben auf ein tag 32
Pfund Heu, 1 ½ Maas Haber, 3 Maas Heckere
2 Pfund fleisch, 2 Pfund brodt, 1 groschen und
eine fledermaus.
1707 Zu anfang des Neuen Jahres haben 5000 Schock
ein Kostbar Pferdt lieffern müßen,
kostet eine 3 heller Steuer,
Den 26 January ist der gn. Graff und
Der H. Amtm. Da ge Wesen, und die Scheffel
oder Huffen machen Helffen.
den 9. February auf einen Scheffel 9 Pfennige geben
den 14. Febr. ist der gn. Graff abermahl mit
den H. Amtm. Da ge Wesen, Wegen der Scheffel,
oder Huffen.
den 15. Febr. aufm scheffel 2 Groschen
den 23. Febr. aufm scheffel, 2 Groschen Zum futter
die anspanner aber gaben ihren part futter
nach den alten Soldaten tagen, denn die
scheffel Waren ihnen Zu Wieder, daher mann
nicht mehr acht gehabt Wie Viel auf einen
tag geliefert Werden müßen.
den 3. Marty aufm scheffel 9 Pfennige.
den 5. Martü haben Wir das Nortlicht das
erste mahl gesehen, Zu Vor aber nie.
den 8. Mart. Contribution aufs Schock 9 Curent
und 3 Kupfergroschen. Wie auch
3 gute Groschen, 9 Pfennige aufm scheffel. Zum futter, 2
Wochen.
den 22., 23. Marty ist der gn. Graff und Herr,
nebst seiner gn. Frau gemahlin, und dem
Amtmanne, und sind in deßen gegen Wart
die Soldaten tage Wieder ein gerichtet
Worden, Weil die anspanner Lieber tage,
alß Huffen haben Wollten, am 23. Marty,
da Wurden die überlegten abe genomen,
den aber, der Zu Leichte lag, Zu geleget,
denn die Tage Waren über die Maaße
ungleich, bey einer so grosen Last, so
sagte der gnädige Graff, Weil denn die
Soldaten tage so Viel Arbeit ge Kostet haben,
sollen sie nun mehre an statt der Lohn, oder
Huffen seyn, und darnach geGeben Werden
in allen Gemeinen Wesen, und Soldaten
Sachen.
Den 27. Marty auf die Neu Vor beßerten
tage, aufm tag 36 Groschen Zum futter, Schiete,
Erbsen, bier, fleisch, Brodt, und anders,
den 6. Apr. Contribu. Aufs Schock 2 Keyser Groschen
und 4 Curentsteuern.
Den 13. Apr. aufm tag 37 Groschen geben,
Den 18. Aprill aufm tag 18 Groschen,
Den 23. Apr. aufs Schock 3 Keyser Groschen, 6 Curentsteuer
auch aufs Schock eine 16 Pfennigsteuer dar Zu.
Den 26. Apr. aufm tag 17 Groschen
Den 3. May aufm tag 1 gut schock futter geben
Den 12. May aufm tag 33 Groschen 6 Pfennige futtergeld,
Den 19. May aufm tag 18 Groschen
Den 29. May aufm tag 16 Groschen
Den 19. Juny aufm tag 30 Groschen
Den 6. July aufm tag 1 Gülden, Keine Keyserflorin
Den 31. July aufm tag 28 Groschen Zu 2 ochsen,
Den 27. July auch ein tag 30 Groschen
Den 10. Augusty aufm tag 1 Gülden.
Den 21. Augusty aufm tag 16. Groschen
Den 28. Aug. 6 Groschen aufm tag Zu fuhrlohne,
Den 14. Aug. aufm tag 10 Groschen 6 Pfennige
Den 16. Aug. aufm tag 3 Groschen 6 Pfennige und
3 Curentsteuern Zum dritten
Ochsen.
Xß.
Mann Hat alle ab gaben Lange nicht ange-
schrieben, Doch sieht mann Was es Vor ein
Zustand War.
60)
Ein Lageb Ver Worffen Worden, da die
sämbtlichen Kleinen InnWohner dar Wieder
Protestieret, und die rechts Kraft verlangt hat
und lautet der Extract also:
Den 22. Juny 1722
Kömbt Barthel Erler ein gartten Häußler
anher nach Glaucha, und Meldet Vor sich
und noie der Ziegelheimischen so ge nannten Klei-
nen, daß sie die gelder oder Kosten Wegen
der letztern Einquartirung Zwar ebener
maßen Vor dieß mahl noch nach denen so
genannten Einlagen geben Wolten, Jedoch aber
mit diesem Reservat, daß künfftig hin die
Einquartirungen, nach denen so genanten
tagen, Weil dieser Modus am billigmäßig-
sten schiene, ein gerichtet Werden möchten,
Wolten aber Hier mit nichts prajudiciz-
liches ein geräumet, sondern dar Wieder
Protestiret haben. Welches auff begehren
In quantum de jure Nachrichl. An her regis-
triret, und ob er nannten …rlern Verlang-
ten maßen in in Abschrift er theilet
Worden.
So geschehen Glaucha, den 22. Juny
anno 1722.
Christian Isräel Pistorius
Amm. Pis
61)
Den 25. May 1741 bringt Christoph Hertsch Vor,
Wie ein Winckelgen oben an Gottfried Nagels
gartten Wäre, so Wolte ers mit in seinen Zaun
bringen, damit der Zaun in gerader Linie ginge,
Versprach darbey, Jährlich 4 Pfennige in die gemeinde da-
Vor Zu geben, Weil es nun nicht Viel bedeute, son-
dern auch Niemand schädlich ward, ists angenomen
und ihm erlaubet Worden, gegen Jährl. 4 Pfennige an
Johanni alle Zeit, Zu be Zahlen.
62)
Feuer Sprütze
Es ist auch Zu bemerken, Wie daß im Jahr
Christi 1735, den 5.December, die Gemeinde
schlüßig Worden ist, eine Hübsche Feuer Sprütze
sich an Zu schaffen, Zumahl Weil die hiesigen Kir-
chen Inspectores an Vorrigen Kirchrechnungen
sich heraus ließen, daß die Kirche auch eine
Sprütze, und Zwar, die Größte, und beste
schaffen solte. So hat die Gemeinde mit H.
Joh. Andreas Bochmann, Bürger, Roth-
und Glocken gießer in Glaucha einen
Contract geschloßen, so auch Vom Richter Michael
Börnichen in einen schriftlichen Ding Zettel ist
Verfaßet Worden, der gestalt, daß das Werck
Vor Fünfzig Reichs thaler, nebst ein reichs-
thaler, 8 Groschen Trinck geldt, tüchtig und ohne Mangel
geliefert Werden solte, der Stieffel solte
fünffte halben Zoll Weit, und in der länge,
Wie die Ziegel heimische ist, auch oben das Mund-
stück mit einer schraube, um in Nothfall
ab geschraubt Zu Werden, im übrigen alles
fest und steiff Zu Ver Wahren, ein guten Kasten,
fichte mit Kupffer beschlagen, und der gleichen.
Alein alß das Werck Zum Vorschein Kahm befand
sichs alles nicht Tractat mäßig, und tüch-
tig, in dem es Viel beßer stärcker alß daß
Ziegel Heimische Werden solte, War es gegen jenern
in Vielen stücken schwächer, und sehr Zu Tadeln,
ob unseres gleich theurere, als das Ziegel heimer
Zu stehen Kahm, die Gemeinde Wolte es Zward
nicht an nehmen, der Roth gießer gab Vor Er
wolt es Corigiren, und in tüchten stand brin-
gen, Wir soltens Wieder nach Glaucha bringen
die Gemeinde trug Sorge, Ob auch der letz-
te Betrug könd Ärger, alß der erste Werden,
es wurden Wege Kosten Ver Ursacht, und be-
fürchten auch der Gerichts Kosten, dahero Ver-
Zog sich die Sache biß ins 1741. Jahr, Endlich
Ver Glich sich die Gemeinde mit dem Roth-
Gießer, das er mit 43 Thalern, 6 Groschen Zu frieden
War, und Quittirte den Dorffrichter,
George Sparschuhen am 28. Aug. 1741.
so Nahm diese Lange Ver drießlich keit,
ein mahl ihr Ende.
63)
Die anlage Zur Feuer Sprütze.
Geor Knäffler, hat geben -
M. Joh. Goldmann, hat geben -
Burckhardt Tittrich hat geben -
Mich. Penther hat geben -
Georg Sparschuh hat geben -
Michael Wildenhein hat geben -
Michael Hertsch, Sen. hat geben -
Georg Reimb hat geben -
Georg Helbig hat geben -
Hannß Vogel hat geben -
Sebastian Kästner hat geben -
Christian Teichmann hat geben -
Georg Pohler hat geben -
Hannß Erler hat geben -
Philipp Beyerlein hat geben -
Jacob Kertscher hat geben -
Michael Winckler hat geben -
Hannß Müller, Sen. hat geben -
Christoph Müllers Haus hat geben -
Burckhardt Mahn hat geben -
Martin Bauer hat geben -
Hannß Müller, Jun. hat geben -