Heimatforschung Ziegelheim

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Wappenkunde

Wappen der Gemeinde Ziegelheim (bis 2018)

Am 27.März 1996 beschließt der Gemeinderat Ziegelheim mit Beschluß-Nr.73/14/1996 unter Bezugnahme auf das Wappenexposè des Studio F- Erfurt vom 24.Januar 1996,
sowie unter Bezugnahme auf das Gutachten des Thüringer Hauptstaatsarchivs Weimar vom 23.Februar 1996 auf der Grundlage des §7 der Thüringer Kommunalordnung vom 16.August 1993
die Annahme folgenden Gemeindewappens:
„Das Wappen der Gemeinde Ziegelheim ist rot, geteilt von einem silbernen Schrägrechtsbalken und zeigt vorn vier schwebende goldene Balken Figurweise und hinten einen goldenen Pflug.“.

Zur Ergänzung sei noch erwähnt, dass der rote Wappenschild mit dem silbernen Schrägbalken dem alten Ziegelheimer Wappen (welches das Wappen der Schönburger ist) entlehnt ist. Der Pflug weist auf die Landwirtschaft und damit auf ein Dorf hin. Die vier goldenen Balken stehen für die vier Ziegelheimer Ortsteile Ziegelheim (mit Uhlmannsdorf und Thiergarten), Niederarnsdorf, Gähsnitz und Engertsdorf (Hinteruhlmannsdorf und Heiersdorf).




Rechts zu sehen: Das Wappen der Herren, späteren Grafen und Fürsten von Schönburg. Es diente in verschiedenen Siegel- und Stempelvariationen seit Anfang des 14.Jahrhunderts  auch in Ziegelheim als (Amts-)Wappen bis 1918.


Das ursprüngliche Wappen Ziegelheims ist nicht das Schönburgische in rot-weiß. Das ursprüngliche Wappen der Herren von Ziegelheim ist Golden mit einem roten Schrägrechtsbalken, wie ihn "der Siebmacher" (Wappenbuch, 2.Auflage von 1612) richtig zeigt. Die sächsische Linie starb 1550 mit Caspar von Ziegelheim in der männlichen Linie aus. Die schlesische Linie derer von Ziegelheim starb erst 1662 mit Barbara von Ziegelheim und Tieffenfurth aus und führte bis dahin ihr altes Wappen. Barbara soll im Besitz der Herrschaft Seidenberg (heute: Zawidów/ Polen) gewesen sein und war die Gemahlin Christians von Nostiz.
Am 19. April 1544 erhielten Georg und Christoph von Carlowitz in Speyer von Kaiser Karl V. die Genehmigung zur Wappenvereinigung mit dem des (fast) ausgestorbenen Adelsgeschlechts von Ziegelheim. Erwiesen ist, das Caspar von Ziegelheim noch 1543 von Herzog Moritz von Sachsen das Gut Oberau bei Meißen erhielt und erst 1550 starb. Es könnte sein, daß er die Geschlechts-Nachfolge selber regelte und die Herren von Carlowitz als rechtmäßige Erben, auch Wappen-Erben anerkannte.
(Die Grundherrschaft über Oberau übte vorher das Kloster Altzella aus, welches 1540 säkularisiert wurde. Die Abwicklung des umfangreichen Klosterbesitzes zog sich bis 1544 hin.)  

Die Bedeutung derer von Carlowitz zu dieser Zeit:
Georg von Carlowitz = vertrautester Rat von Herzog Georg "der Bärtige" von Sachsen und auch unter Herzog Moritz von Sachsen einer der einflussreichsten Räte (Neffe des Christoph von Carlowitz)
Christoph von Carlowitz = wichtiger churfürstlicher Rat in Sachsen und Oberhauptmann von St.Joachimsthal in Böhmen; kaiserlicher Rat auf Rothenhaus in Böhmen (Onkel des Georg von Carlowitz)

Die "Neue Sächsische Kirchengalerie - Die Parochie Ziegelheim" von 1909 bemerkt noch: Eine nähere Nachricht über den Grad der Verwandtschaft, daß die Stammutter der Familie von Carlowitz, Elisabeth von Ziegelheim aus Volkersdorf gewesen sei, bedarf freilich der Bestätigung. Tatsache aber ist, daß die Familie von Carlowitz noch jetzt das Ziegelheim`sche Wappen in ihrem Familienwappen quadriert führt und zwar unter dem Wahlspruch: "virtuti nulla invia est via - Für die Tugend ist kein Weg zu beschwerlich"


Unten zu sehen von links: 1. Das ursprüngliche Wappen der Herren von Carlowitz / 2. Das "vermehrte", mit dem Ziegelheimer "quadrierte" Wappen / 3. Das Wappen der Herren von Ziegelheim



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