Heimatforschung Ziegelheim

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Hitlerdenkmal

Der "Hitlerstein" - es ist das einzig erhaltene Foto dieses umstrittenen Objektes. Im Frühjahr 1933 erreichte überall im Reich die Vergötterung Hitlers und der Lobgesang auf die Revolution und die Gründung des Dritten Reiches einen Höhepunkt. Nachdem der Umsturz auch auf kommumaler Ebene vollzogen war und die Gemeindevertretungen ausgetauscht und systemtreu waren, mußte diese Systemtreue auch offen dargestellt werden. Als erstes fällt auf, daß sowohl Ziegelheim als auch Niederarnsdorf und Hinteruhlmannsdorf sich erst einmal Hakenkreuzfahnen als offizielle Flaggen für die Gemeinden anschafften. Bereits am 9.März 1933 wird auf einer Sondersitzung der städtischen Körperschaften zu Waldenburg beschlossen, Adolf Hitler zum Ehrenbürger Waldenburgs zu ernennen und anzufragen, ob man den hiesigen Kirchplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenennen dürfe. Wenige Monate später wird auch Martin Mutschmann Ehrenbürger Waldenburgs. Auf der Hinteruhlmannsdorfer Gemeinderatssitzung vom 13.April 1933 werden Paul von Hindenburg, Adolf Hitler und Fritz Sauckel zu Ehrenbürgern erklärt und ihnen zu Ehren am 20.April 1933 jeweils eine Linde am Kriegerehrenmal gepflanzt. Zu Himmelfahrt, am 25.Mai 1933, findet dort eine große Weihe-Feier statt, bei der das gesamte "braune Wieratal" zugegen ist. Schließlich muß auch Ziegelheim "nachziehen": auf der öffentlichen Gemeinderatssitzung in Ziegelheim am 12.5.1933 wird der Antrag des Parteigenossen (NSDAP) Glattfelder vom 3.Mai 1933 auf zur Verfügungstellung des Gemeindeplatzes gegenüber Gutsbesitzer Pohlers zwecks Setzung eines Gedenksteines für Deutschlands Erneuerung behandelt. Diesem Antrag wird einstimmig stattgegeben. - (Es handelt sich um die Insel zwischen August-Bebel-Straße und beginnender Schulgasse, dem ehemaligen Standort der öffentlichen Telefonzelle.) Am 13.Juni 1933 schließlich, wird bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung der Antrag der NS-Fraktion auf Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Gemeinde Ziegelheim "an unseren Reichsstatthalter Pg. Martin Mutschmann, Dresden, für seine großen Verdienste, die er sich um unser geliebtes Sachsenland erworben hat" , einstimmig agenommen.
Unmittelbar nach der Besetzung Ziegelheims durch die Amerikaner am 13.April 1945 übernehmen Alt-SPD`ler und Alt-KPD`ler das Zepter des Handelns im Ort. Als (selbst eingesetzter) Bürgermeister fungiert bereits im April 1945 Karl Giehle (KPD). Da er wenig kundig ist im Schriftverkehr, bleibt ihm der seit 1940 amtierende Bürgermeister Walter Taubert als rechte Hand zur Seite. Folgender Satz ist überliefert: "Giehle spielte seine Macht aus - das er von den alten Parteigenossen den Hitlerstein zerschlagen ließ, daran tat er recht, das verübelte ihm keiner." - Der Hitlerstein ist also unmittelbar nach Einzug der Amerikaner, noch im April 1945 zerschlagen und seine Reste abtransportiert worden.

 
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