Heimatforschung Ziegelheim

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HerzogErnstHeiersdorf

Es handelt sich hier um den Besuch des letzten regierenden Fürsten Altenburgs - Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg in Heiersdorf (bei Niederwiera), dem heutigen Nobitzer Ortsteil Engertsdorf (Süd). Herzog Ernst II. machte auf einer seiner Kennenlern - Rundreisen durch sein Herzogtum am 27.06.1912 auch in Heiersdorf Station.  - Auf dem Bild zu sehen sind folgende Personen von links: 4 Blumenmädchen, eines davon Ella Vogel / Der Herzog mit Uniform und Pickelhaube / Ihm zugewandt Amtsvorsteher Arno Kirste / es folgt der "Türaufhalter" = der Lakai des Herzogs / mit Pickelhaube und Uniform folgt des Herzogs Adjudant / beim Herrn mit Stock handelt es sich um den Organisator der Rundreisen, Landrat und Geheimer Regierungsrat Schenck / ganz rechts der Fahrer des Automobil aus eigener Sachsen-Altenburgischer Produktion: Beim Auto handelt es sich um eine Phaeton-Karosserie der Ronneburger Marke Richard & Hering, welche auf ein Renault-Chassis verbaut wurde. Der Wagen war mit einem 4-Zylinder-Benzinmotor mit 17/30 PS ausgestattet und führte das Kennzeichen "S.A. + Krone (Symbol) + 2"

Ein Kurzbrief von Landrat Schenck, verfasst am 15.06.1912 ergeht an Amtsvorsteher Kirste: "Lieber Herr Kirste! Wir werden am 27. diesen Monats gegen 1 Uhr bei Ihnen zum Frühstück eintreffen: Herzog, Adjutant und ich. Des Chauffeurs und Lakaien gedenken Sie wohl auch. Um 2 fahren wir weiter. Besten Gruß. Schenck"


Das Papierfähnchen im unteren Bild ist eine Rarität. Es schlummerte über 100 Jahre im ehemaligen Schreibsekretär-Schubfach des obengenannten Heiersdorfer Amtsvorstehers Kirste und hat deshalb erfreulicherweise seine Original-Farbe bewahrt. Es handelt sich nicht um die königlich-sächsische Fahne sondern um die des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Diese Papierfähnchen wurden im Vorfeld der Rundreisen des Altenburger Herzogs Ernst II. im Jahre 1912 an die Bevölkerung verteilt (ob kostenlos ist dem Autor nicht bekannt). Wie man erkennt, ist kein Holzstäbchen montiert, sondern ein Draht. Er diente wohl zur Befestigung an Zaunslatten, dickeren Ästen, dünnen Bäumchen, Fahrrädern o.ä. - Wie aufwendig die Schmückung betrieben wurde, mag das Errichten von "Ehrenpforten" sein, durch die das herzogliche Automobil durchfahren mußte - wie auch im oberen Bild zu sehen..

 
 

Die obige Ausgabe der "Altenburger Zeitung für Stadt und Land" vom Samstag, dem 29.Juni 1912, berichtet unter anderem in der mittleren Spalte vom Herzog-Besuch in Heiersdorf am Donnerstag, dem 27.Juni 1912.
Für Arno Kirste und sicher auch einen großen Teil der Heiersdorfer Bevölkerung, war dies jedoch schon die zweite Begegnung mit "ihrem" Herzog. Der untere Artikel war der "Altenburger Zeitung für Stadt und Land" vom Sonntag, dem 9.Juni 1912, zu entnehmen und bezieht sich auf den Besuch am Freitag, dem 7.Juni 1912, in Niederwiera (Pressebericht vom 8.Juni 1912). Arno Kirste war als Amtsvorsteher des Amtsbezirkes Niederwiera, zu dem auch Röhrsdorf und Heiersdorf gehörten, zur Anwesenheit verpflichtet. Mit ihm dürften zahlreiche "Zaungäste" aus der Umgegend angereist gewesen sein.

 
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